Hier und in den Print-Ausgaben der DorfStadt-Zeitung vom 10. und 31. August sowie 21. September 2017 stellen wir Ihnen die Direktkandidaten des Altonaer Wahlkreises 19 mit einem Fragebogen vor, damit Sie sich persönlich von der Eignung Ihrer Kandidatin bzw. ihres Kandidaten überzeugen können.
Dr. Matthias Bartke und Marcus Weinberg sitzen bereits jetzt im Bundestag und hoffen auf ihre Wiederwahl. Bartke war 2013 als Gewinner des Direktmandates knapp vor Marcus Weinberg erstmals in den Bundestag eingezogen. Sollte in diesem Jahr Marcus Weinberg das Direktmandat gewinnen, würde Bartke allerdings außenvor bleiben, denn Bartke steht nur auf Platz 6 der Landesliste (5 SPD-Politiker erhielten 2013 ihr Mandat insgesamt über die Landesliste der SPD). Marcus Weinberg hingegen ist über Platz 1 der CDU-Landesliste komfortabel abgesichert. Erfolgsaussichten werden außerdem noch Katja Suding eingeräumt, die als Spitzenkandidatin der FDP nach ihrem Erfolg bei der letzten Hamburg-Wahl mit einem Bundestagsmandat über die Landesliste rechnet. Auch der AfD-Mann Dr. Bernd Baumann rechnet sich Chancen aus. Nahezu aussichtslos sind Filiz Demirel (Direktkandidatin Grüne) und Robert Jarowoy (Direktkandidat der Linkspartei), deren Parteien laut Umfragen zwar wieder im Bundestag vertreten sein werden, aber sehr wahrscheinlich mit anderen Kandidaten.
SPD: Dr. Matthias Bartke im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Ich bin in der Nähe von Bremen aufgewachsen. Das haben mir die Hamburger aber glücklicherweise nie verübelt. Meine ersten beruflichen Sporen habe ich als Rechtsanwalt in einer Altonaer Anwaltskanzlei erworben. Dort waren meine Schwerpunkte das Arbeitsrecht und das Mietrecht. Diesen beiden Fachgebieten bin ich auch im Bundestag treu geblieben. Ich bin dort Mitglied im Ältestenrat sowie im Rechts- und im Sozialausschuss. In meinen beiden Ausschüssen habe ich mich vor allem für die Einführung des Mindestlohnes und der Mietpreisbremse eingesetzt. Ich bin verheiratet und habe einen Sohn. Mein Hobby ist mein kleiner und wendiger Motorroller.
CDU: Marcus Weinberg im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Am 4. Juni 1967, also im Umfeld der wilden Zeiten der Studentenunruhen, wurde ich in Hamburg geboren und lebe seitdem ununterbrochen im schönsten Bezirk der Stadt, also in Altona. Abitur, die vierjährige Bundeswehrzeit, das Studium der Fächer Geschichte, Politik und Erziehungswissenschaft und die Lehrertätigkeit absolvierte ich alles in unserer Heimatstadt Hamburg. Heute lebe ich in Bahrenfeld. Als Hamburger muss man fußballverliebt sein. Der liebe Herrgott hat mir 1975 die aktive Mitgliedschaft beim FC St. Pauli zugewiesen. Heute bin ich weiterhin Fan und neuerdings auch Mitglied bei Altona 93. Früh war ich politisch aktiv, zuerst als Bezirksabgeordneter in Altona, später in der Hamburgischen Bürgerschaft und nun seit 2005 im Deutschen Bundestag. Neben meinen politischen Ämtern bin ich auch der Kapitän des FC Bundestag, der Mannschaft der Parlamentarier des Bundestages.
GRÜNE: Filiz Demirel im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Ich wurde in der Türkei geboren und habe dort Volks- und Betriebswirtschaftslehre studiert. Im Rahmen des Studiums bin ich 1990 nach Deutschland gekommen. An der Uni Hamburg habe ich dann begonnen, mich hochschulpolitisch zu engagieren – in der Grünen Hochschulgruppe, durch die ich dann auch den Weg zu den Grünen gefunden habe. Nach meinem Studium habe ich dann angefangen, als wissenschaftliche Mitarbeiterin für Integration und Innenpolitik in der Bürgerschaftsfraktion zu arbeiten. Später war ich für verschiedene Wirtschaftsorganisationen tätig. Daneben habe ich mich schon früh im Grünen Kreisverband Altona engagiert. Insgesamt sechs Jahre war ich als Abgeordnete in der Bezirksfraktion tätig, bis ich dann 2011 in die Hamburgische Bürgerschaft gewählt wurde. Hier bin ich heute als migrationspolitische Sprecherin tätig, darüber hinaus bin ich noch Vorsitzende der Grünen in Altona.
FDP: Katja Suding im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Ich bin 1975 im niedersächsischen Vechta geboren. Nach dem Studium der Kommunikations- und Politikwissenschaften sowie der Romanistik in Münster, habe ich in Hamburg begonnen als Kommunikationsberaterin zu arbeiten. 2006 trat ich in die FDP ein, war Teil der Altonaer Bezirksfraktion und Haushaltsexpertin der Landespartei. Heute bin ich stellvertretende Bundesvorsitzende und Hamburger Landesvorsitzende sowie FDP-Fraktionsvorsitzende in der Bürgerschaft. Die FDP kehrte 2011 nach sieben Jahren der außerparlamentarischen Opposition in die Bürgerschaft zurück, 2015 folgte mit 7,4 Prozent ein Rekordergebnis. Neben der Politik bleibt wenig Raum für Hobbys. Meine Freizeit verbringe ich am liebsten mit meinen beiden Söhnen.
DIE LINKE: Robert Jarowoy im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Seit 1968 wollte ich als 16 Jähriger auf den Spuren Che Guevaras die Welt verändern. Dass ich nun als 64jähriger Kommunalpolitik in Altona betreibe, könnte man als gewissen Rückschritt ansehen. Aber so wie ich mich hier für Bürgeranliegen wie aktuell den Erhalt des Elbstrandes oder eine vernünftige Flüchtlings-Unterbringung und Integration einsetze, oder zuvor – oft als Vertrauensmann – für das Bismarck-Bad, den Kemal-Altun-Platz, den Buchenhofwald, den Altonaer Bahnhof oder den Spritzenplatz, bin ich auch in internationalen Fragen unterwegs. Insbesondere seit mehr als 30 Jahren in der Kurdistan-Solidarität. Meinen Lebensunterhalt bestreite ich als Autor von Altona-Krimis und als Bio-Käsehändler in Kooperation mit einem Gemüsekisten-Abo.
AfD: Dr. Bernd Baumann im Interview
Mögen Sie sich bitte kurz selbst vorstellen? Werdegang, Hobbys, Politische Vorlieben?
Nach Gymnasium und Grundwehrdienst studierte ich Wirtschaftswissenschaften in Bochum, wurde anschließend Hochschulassistent und schrieb dabei zugleich meine Doktorarbeit über das Thema „Offene Gesellschaft, Marktprozess und Staatsausgaben“. Danach begann ich als Vorstandsassistent in einem Medienkonzern und absolvierte anschließend etliche Stationen sowohl in Management als auch in Redaktionen von Medienkonzernen in München und Hamburg. 2013 trat ich in die AfD ein, wurde Hamburger Bürgerschaftsabgeordneter, dann Landesvorsitzender und bald auch Fraktionsvorsitzender (zusammen mit Prof. Kruse). Jetzt auch Spitzenkandidat für die Bundestagswahl. In meiner knappen Freizeit lese ich: Vor allem Bücher über Weltgeschichte, Politik, Philosophie, Weltwirtschaft. Daneben Sport und etwas Musik (Klassik bis Chill).