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Bezirk brütet über Kiebitzen

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Kiebitz bei der Futtersuche Kiebitz bei der Futtersuche Foto: Kurt F. Domnik/pixelio.de
Othmarschen (19.06.2016, PM) · Kiebitze haben es schwer in der Stadt. Das mussten auch zwei Kiebitzpaare feststellen, die sich im April auf begrünten Flachdächern in Othmarschen niederließen, um ihre Brut aufzuziehen. Da in der Umgebung jedoch keine Nahrungsgrundlagen vorhanden sind (die Vögel brüten ansonsten in Wassernähe), drohten die Jungen zu verhungern. Vor der aktuellen Bebauung befand sich an dieser Stelle eine Brachfläche, auf der etwa 12 Kiebitzpaare erfolgreich ihre Jungen großzogen.
Das Bezirksamt Altona entschied deshalb umgehend, die Eier ausbrüten zu lassen um den Kiebitz-Nachwuchs zu retten. Der Vogelpark in Niendorf am Timmendorfer Strand, der bereits Erfahrung im Ausbrüten und Aufziehen einheimischer Jungvögel hatte, erklärte sich sofort bereit, den Bezirk zu unterstützen. Bis Mitte Juli wurden die 17 Eier und 4 frisch geschlüpften Küken aus Othmarschen in den von Klaus Langfeldt geführten Vogelpark verbracht.
Die Eier gelangten umgehend in den Brutschrank des Vogelparks. Nach dem Schlupf wurden die Küken mit speziellem Futter und Rotlicht großgezogen. Später kamen sie in Volieren. Nach ca. sieben Wochen wurden die ersten Jungkiebitze wieder von der Ostsee abgeholt und zur Auswilderung zur Carl Zeiss Vogelstation des Naturschutzbundes in die Wedeler Marsch, im Regionalpark Wedeler Au, gebracht. Im Umfeld der Station haben die Vögel, wenn es im Herbst Richtung Süden geht, die Möglichkeit, sich den anderen, dort lebenden Kiebitzen anzuschließen. Hier findet auch der Kiebitz, der Patenvogel des Bezirks Altona ist, neue Lebensräume, die in der Stadt immer seltener werden. „Diese Maßnahme ist sinnvoll, da sich der Bestand des Kiebitzes in Hamburg in den letzten 15 Jahren halbiert hat“, erläutert Marco Sommerfeld, der Leiter der Carl Zeiss Vogelstation. „Im Jahr 2000 gab es noch  650 Brutpaare, heute sind es nur noch 310.
Letzte Änderung am Dienstag, 19 Juli 2016 14:53