Vom Opernsänger zum Intendanten

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Marius Adam (rechts) hier mit Luminita Andrei im aktuellen Stück „Luisa Miller“ Marius Adam (rechts) hier mit Luminita Andrei im aktuellen Stück „Luisa Miller“ Foto: Joachim Flügel
Elbvororte (28. April 2017, Markus Krohn) · Vor fast einem Jahr verabschiedete sich Inhaber Uwe Deeken von der aktiven Theaterarbeit am Allee The­ater in der Max-Brauer-Allee in Altona. Nach fast fünf Dekaden Pionierarbeit für’s Kindertheater im deutschsprachigen Raum und rund zwei Jahrzehnten Hamburger Kammeroper übergab Deeken offiziell die Leitung an eine neue Generation. Übrig geblieben sind davon nach nur wenigen Monaten Marius Adam und Ralph ErtelProf. Birgit Scherzer musste hingegen vorzeitig ihren Posten räumen. „So etwas kann durchaus passie­ren“, versucht Marius Adam die Wogen zu glätten. „Unser Ziel ist es, die altbewährten Kräfte in allen Bereichen für die Zukunft ans Haus zu binden“ erklärt der neue Intendant, der das Haus seit 1998 kennt und der beim Publikum großes Ansehen genießt. Auch Ralph Ertel leistet bereits seit einigen Jahren unschätzbare Dienste für die Kammeroper – so wurde u.a. unter seiner Federführung der Webshop ins Leben gerufen. Gemeinsam bereiten sie nun die neue Theatersaison 2017/18 vor und setzen auf unterschiedliche Gast-Regisseure für die unterschiedlichen Produktionen im kommenden Jahr. Der Spielplan wird Ende Mai/Anfang Juni vorgestellt. „Es wird das Jahr der Jubiläen“, entlocken wir dem neuen Intendanten – mehr will er noch nicht verraten. Viele Komponisten werden im kommenden Jahr gefeiert.
Überhaupt ist die Hamburger Kammeroper mit ihrem en suite-Programm und talentierten Sängern und dem ambitionierten Kammerorchester künst­lerisch gut aufgestellt.  Und auch kulinarisch hat das Allee Theater mit der Spei­senwerft bei Tim Mälzer seit kurzem einen Gastronomie-Partner an Bord, der die Gäste vor, während und nach der Vorstellung mit ihrer Koch­kunst auf gleich hohem Niveau verwöhnt.
Aber es fehlt immer noch an der Bekanntheit innerhalb Ham­burgs, und auch bei den Tou­risten hat es die Kammer­oper oft schwer zu kommunizieren, dass man sich in dieser sympathisch intimen Atmo­sphäre der Kammeroper mit gut 200 Plätzen dicht am Ge­sche­hen sehr gut unterhalten lassen kann. Viele der Stammgäste des Allee Theaters schätzen das Ambiente seit Jahren. „Wir wünschen uns aber mehr neugierige Besucher bei uns im Theater!“ gibt Adam zu. Die Hoffnung, viele Gäste des Theater für Kinder im Erwach­se­nenalter wieder zu sehen, ging nur zu einem geringen Teil auf. Daher wirbt das Gespann aus künstlerischer und kaufmännischer Leitung, die beide Sänger sind, verstärkt mit ihrem einmaligen Konzept für das familiär geführte Theater in Altona und demnächst mit einem neuen einheitlichen Mar­ken-Auftritt. Ralph Ertel, der für die Organisation und den wirtschaftlichen Erfolg des Theaters verantwortlich zeichnet, startete beispielsweise seine Sängerkarriere auf den Brettern des Allee Theaters, um von dort aus auf große Bühnen zu wechseln. Doch irgendwann besann er sich auf die Familie, in der er groß geworden ist und freut sich, diesen verantwortungsvollen Posten ausfüllen zu dürfen, um seinerseits neue Talente entdecken und fördern zu können.
Das Allee Theater beherbergt das Theater für Kinder und die Hamburger Kammeroper. Mit seinem alle Altersstufen übergreifenden Angebot ist es ein singuläres Modell im Bun­des­land Hamburg.
Das Theater für Kinder, 1968 von Uwe Deeken gegründet, war das erste private Kin­der­theater Deutschlands. Es führt junge und jüngste Menschen ans Medium Musiktheater heran. So zeigt es Adaptionen bekannter Schauspiel- und Opernklassiker für Besucher ab 5 Jahren, zusätzlich Kinder­musicals für Besucher ab 3 Jahren. Besondere Bedeutung für die Kommune gewinnt es nicht zuletzt durch die große Zahl an Schulvorstellungen, die regelmäßig durch vorbereitendes Unterrichtsmaterial sowie Bühnenführungen begleitet werden. So wird das Erlebnis der Klasse im Vorhinein und durch einen Blick hinter die Kulissen abgerundet.
Im Jahre 1996 wurde das An­gebot des Allee Theaters durch die Gründung der Hamburger Kammeroper ergänzt. Unter gleicher Leitung und im Stagionesystem zeigt es derzeit im Regelfall drei Neuinsze­ni­erungen sowie eine Wieder­aufnahme pro Spielzeit und spricht damit ein eher erwachsenes Publikum an. Allein­stel­lungsmerkmal dieser Bühne sind, neben den eigens angefertigten Textfassungen in deutscher Sprache von Barbara Hass, unter anderem Wieder­entdeckungen bzw. Rekon­struk­tionen von Opernstoffen vorrangig des 18./19. Jahr­hunderts.

Die nächste Premiere in der Ham­burger Kammeroper bietet gleich zwei Opern-Premieren an einem Abend: „Das Me­dium“, eine Oper mit Solo-Gesang ohne Begleitung von Peter Maxwell Davies und „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechselte“ mit bekannten Schumann-Motiven, verwoben mit Michael Nymans Lesart der Minimal Music. Intendant Adam betont, dass die Musik zwar für die Sänger anspruchsvoll, für den Zu­schauer und -hörer aber angenehm und unterhaltend seien. Premiere ist am 12. Mai 2017, bis zum 2. Juli laufen die Vorstellungen:
Als „Monodrama für eine Solo-Mezzosopranistin“ bezeichnet Davies sein Stück, als „Tour de Force einer Opernbühne“. Er schreibt überdeutlich vor, worauf jede Inszenierung verzichten soll: ein Übermaß an Fremdeffekten. Eine opulente Ausstattung. Ausgefallene Be­leuchtung. Störende Hilfsmittel. Und: ein Ensemble.
Die Darstellerin bleibt auf sich selbst zurückgeworfen, allein mit den Gedanken und Dä­monen, ist ihre eigene musikalische Leitung, entwickelt Dra­maturgie und Timing des Abends gleichsam „in Echtzeit“.
Virtuose Kontrolle bei gleichzeitiger leidenschaftlicher Hin­gabe, das Handwerk des Schau­spielers, treibt Davies damit auf die Spitze. Nicht umsonst räumt er ein, diese Oper sei die an­spruchsvollste und extremste Partie, die er geschrieben habe. Und erläutert, den größtmöglichen Effekt erziele sie vor einem überschaubaren Publikum in nahezu klaustrophobischer Si­tua­tion.
Die Hamburger Kammeroper freut sich, diesen einzigartigen Stoff ganz ohne (Berührungs-) Ängste einer großen Gästezahl präsentieren zu dürfen. Seien Sie gespannt, wie eindringlich sich „Das Medium“ in der Lesart der Kammeroper zeigt!
Nymans Werk basiert auf dem gleichnamigen Buch Oliver Sacks’. Eine neurologische Fallstudie. Was heißt es, wenn ein promovierter Mensch zwar keine Alltagsgegenstände mehr erkennt, aber weiterhin begnadet singt und hochkomplexe Tätigkeiten ausüben kann wie etwa Schachspielen? Wie um alles in der Welt kommt es überhaupt zu diesem Befund und seinen Auswirkungen? Kann die „Berufung Musik“ mehr werden als einzig verbliebene, sinnstiftende Beschäf­tigung – eine nachhaltige The­rapie? Holt die „Dichterliebe“ den Dr. P. zurück ins Leben?
Bekannte Schumann-Motive, verwoben mit Nymans Lesart der Minimal Music: Das Un­erklärliche wird hörbar – das, wofür es in Sacks’ Vorlage keine Worte mehr gibt.


Hamburger Kammeroper
im Allee Theater
Max-Brauer-Allee 76
Tickets: 38 29 59
www.alleetheater.de
Normalpreis: 27–39,50 EUR
Opernmenü: 32,50 EUR
Gelesen 3093 mal Letzte Änderung am Freitag, 28 April 2017 10:43

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