»...aber bis dahin habe ich noch viel vor.«

Axel Schneider, Altonaer Theater Axel Schneider, Altonaer Theater Foto: PR

Elbvororte (21. September 2017, Markus Krohn) · Im Foyer und in der Garderobe laufen gerade Einstellungesgespräche. Auch auf der Bühne findet nach dem Interview ein Vorsprechen statt. Pressesprecherin Jasmin Görlich begleitet mich in den zweiten Stock ins Café Oelsner. Dort setzen wir uns an einen Tisch direkt am Fenster. Blick auf den Stuhlmannbrunnen, der allerdings gerade durch Laub des Parks verdeckt wird. Nachdem der Gast mit Cola versorgt ist, setzt sich auch der Intendant des Altonaer Theaters an den Tisch. Anschließend folgt das nachfolgende Gespräch mit Axel Schneider. Eine Dreiviertelstunde später muss er weiter – zum Vorsprechen im Saal:

 

DorfStadt-Zeitung: Wer geht eigentlich ins Altonaer Theater?
Axel Schneider: Zum einen haben wir ein sehr treues Stammpublikum, aber es gibt auch Zuschauer, die speziell nur zu bestimmten Produktionen ins Altonaer Theater kommen. Je nachdem, ob wir Stücke wie „Homo Faber“ oder „Sophia, der Tod und ich“ spielen. Auch unser Musical „Der bewegte Mann“ lockt wieder ein ganz anderes Publikum in unser Theater. Das machen wir ganz bewusst, um im Laufe einer Saison ein möglichst breites Publikum anzusprechen – im Gegensatz zu vielen anderen Theatern, die sich stärker spezialisieren. Unser Wiedererkennungseffekt ist allerdings das Motto „Wir spielen Bücher“. Unsere Gäste kommen übrigens von überall her: Aus Hamburg und dem Umland, teilweise auch von weiter her. Touristen orientieren sich eher an den Staats- oder Musicaltheatern.
Wir haben uns damals ganz bewusst dafür entschieden, das Theater weiterhin „Altonaer Theater“ zu benennen, weil wir im Bezirk Altona schon vor 22 Jahren (damals übernahm Axel Schneider die Intendanz) so etwas wie eine „Kleinstadt“ von 250.000 Einwohnern „vor der Haustür“ hatten. Somit konnten wir eine Art Stadttheater-Spielplan aufbauen und anbieten. Der ist dann auch von Anfang an gut angenommen worden. Mit der Spezialisierung auf Literaturadaptionen haben wir inzwischen ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Deutschland erreicht. Im Durchschnitt erreichen wir eine tolle Durchmischung der Altersstruktur bei unserem Publikum. Das Problem der Überalterung wie einige andere Theater, haben wir jedenfalls überhaupt nicht.

Wen würden Sie sich denn noch in Ihrem Theater wünschen?
Bei uns trifft man viele Jüngere bei einem Kultautor wie Joachim Meyerhoff, aber auch die Oma mit ihrem Enkel in der Feuerzangenbowle. Das finde ich toll. Natürlich freuen wir uns auch über das sehr interessierte Publikum aus den Elbvororten. Im Rahmen einer wirtschaftlichen Verantwortung können wir uns aber auch immer wieder „Experimente“ erlauben. Die Erstaufführung der „Känguru Chroniken“ war so ein Fall. Oder das Musical „Der bewegte Mann“, das wir im Sommer zuerst am Thalia Theater herausgebracht haben und nun im Altonaer Theater ab Ende Oktober weiter zeigen. Wir tasten uns gern an die Themen heran. In diesem Fall hatten wir einen Riesenspaß und die Schrägheit dieser beiden Stücke ist phantastisch angenommen worden...

Wie hat sich die Eröffnung der Elbphilharmonie auf Ihr Theater ausgewirkt?
Wir haben den Run auf die Elbphilharmonie-Tickets bei unseren Besucherzahlen gemerkt. Viele Hamburger wollten und wollen die Elbphilharmonie erleben, dadurch blieb ein Teil unserer Besucher weg, denn jeder hat nur ein bestimmtes Zeit- und Geldbudget für Kultur übrig. Aber in die aktuelle Saison sind wir gut gestartet! Die Inszenierung des Meyerhoff-Romans „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ bescherte uns  einen echten Hype zum Saisonstart. Grundsätzlich ist das Altonaer Theater gesund und wir gehen kämpferisch mit der Situation um.
Die Kulturbehörde geht davon aus, dass der Run auf die Elbphilharmonie noch ein Jahr anhält. Dann beruhigt sich die Lage ohnehin wieder.

Ihr Motto lautet: „Wir spielen Bücher“. Wie lange noch?
Das war vor 11 Jahren ein sehr rigoroser Schritt, den wir nicht bereut haben! Wir haben inzwischen viel Erfahrungen mit dieser besonderen Theaterform gemacht. Zudem kommt man durch den riesigen Literaturkanon an so viele Themen ran, die in der Dramatik nicht automatisch abgedeckt werden. Die Anlehnung an bekannte Buch-Titel hilft zudem auch dem Publikum als Orientierung seiner Erwartungshaltung auf die Inhalte, die es sehen möchte.

Haben Sie persönlich ein Lieblingsbuch?
Das ist schwierig zu beantworten, denn es gibt so viele tolle Bücher. Einige davon habe ich ja selbst für das Theater adaptiert. Aber wenn ich mich für eines entscheiden muss, dann würde ich „Die Entdeckung des Himmels“ wählen. Für mich ist das ein Jahrhundertroman, der unglaublich viele zentrale und übergeordnete Themen intelligent und immer wieder überraschen behandelt. Nun wurde ich vom Verlag gefragt, ob ich eine Dramatisierung und Regie dieses Buches übernehmen würde. Das ist eine große Herausforderung und eine sehr große Ehre für mich.

Wann kommen Sie denn neben dem Management Ihrer unterschiedlichen Theater noch dazu, Stücke zu schreiben?
Zum einen habe ich ein phantastisches Mitarbeiter-Team, das mich hervorragend unterstützt. Natürlich gehört auch Disziplin dazu, sich morgens, wenn die Kinder zur Schule sind, sofort an den Computer zu setzen, denn wenn ich erst mal im Theater bin, ist weder Zeit noch Kopf dafür frei. Zudem tut mir die Abwechslung gut: Ich mache gerne Büroarbeit, wenn ich die Aussicht auf eine Regie habe oder schreibe eben gerne, wenn ich drum herum ansonsten viele organisatorische Aufgaben habe.
Manche Autoren schwören ja darauf, gemeinsam mit einem Partner zu schreiben. Das funktioniert bei mir nicht. Ich schreibe gerne erstmal eine Rohfassung allein. Später kann dann gern der Dramaturg seine Anmerkung machen. Manchmal machen wir auch eine vorgezogene Leseprobe mit den Schauspielern. Das ist ein recht gutes Korrektiv. Meistens ist der Stoff am Anfang auch viel zu lang. Beim „Meyerhoff“ hatten wir beispielsweise drei Lesestufen. Zu Beginn des Prozesses war der Stoff über dreieinhalb Stunden lang. Dann muss man kürzen, ohne bei der Konzentration des Stoffes die wichtigen Haupterzählstränge zu vernachlässigen. Natürlich geht es immer erst mal darum, den Charakter des Stoffes zu erhalten, aber gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Bühnenfassung Raum für Theatralik bekommt, also nicht narrativ bleibt. Insgesamt arbeiten wir etwa ein Jahr an einem neuen, zu adaptierenden Stück. Zum Glück gibt es aber auch viele Bücher, die bereits fürs Theater bearbeitet sind, sodass wir nicht alle sechs Neuproduktionen jede Saison neu schreiben müssen...

2020 feiern Sie 25 Jahre Intendanz....
Ja, eine lange Zeit... aber bis dahin habe ich noch viel vor. Bis dahin möchte ich noch zwei wichtige Projekte realisieren. Und muss mich auch der Frage stellen, wie die Nachfolge geregelt werden kann.

Was kommt denn noch in diesem Jahr?
Besonders freue ich mich auf „Schöne neue Welt von Aldous Huxley“. „1984“ war auch im Gespräch, aber ich finde Huxleys Gesellschaftsentwurf spannender, denn er könnte wirklich eine Alternative sein zu der Welt, in der wir leben, während „1984“ nur vorgibt, dass wir jene Gesellschaftsform, die sich Orwell erdacht hat, natürlich verneinen müssen.
Ein persönlicher Höhepunkt wir auch die gute, alte Feuerzangenbowle in der Vorweihnachtszeit sein. Ich hätte 1997 natürlich nie gedacht, dass wir mit dem Stück mal 20. Jubiläum feiern würden! Und ich freue mich riesig darauf, dass viele Schauspieler, die das Stück in den Jahren gespielt haben, zur Wiederaufnahme-Premiere am 30.11. zum Schlussapplaus auf die Bühne kommen werden.

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