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Bestimmen Sie den Strand der Zukunft!

Ein schöner Sommertag am Strand von Oevelgönne.... Ein schöner Sommertag am Strand von Oevelgönne.... Foto: Andreas Vallbracht/HMG Mediaserver
Elbvororte (31. August 2017, Konrad Matzen) · Noch bis zum 15. September sind Bürger im Bezirk Altona aufgerufen, über den gemeinsamen Bürgerentscheid „Elbstrand retten!“ und „Elbstrandweg für alle“ zu entscheiden. Ein sehr emotionales Thema, das bereits vor der Sommerpause in der Bezirksversammlung für erhitzte Gemüter sorgte und auch kurz vor Ende der Sommerferien erneut politsch befeuert wurde. Damit steht zumindest eines fest: Spätestens um 18 Uhr am 15. September ist die Entscheidung darüber gefallen, was aus dem Elbstrand von Oevelgönne wird. Zuvor wurde darüber jahrzehntelang in der Altonaer Bezirkspolitik darüber gestritten.

Und darum geht es: Zurzeit gibt es entlang der Elbe eine Strecke, die von Fußgängern, Radfahrern, teilweise auch Autofahrern, genutzt wird. Da der Platz zwischen Elbe und angrenzenden Wohnhäusern oder Straßen unterschiedlich breit ist, gibt es überall unterschiedliche Regelungen. In Oevelgönne ist der Strand teilweise so schmal, dass er während der Fluten vollständig unter Wasser steht. Ein öffentlicher Fußweg steht daher nur direkt vor den so genannten „Kapitänshäusern“ zur Verfügung. Die Nutzung durch Fahrradfahrer wurde durch den Bezirk untersagt, weil es zuvor zu zahlreichen Unfällen gekommen war. Seitdem müssen Radfahrer dort absteigen und etwa einen Kilometer weit schieben. Um den Radfahrern eine zügige Durchfahrt auch an diesem Strandabschnitt zu ermöglichen, suchten Bezirkspolitiker nach einer Lösung. Nachdem sich die Suche danach Anfang des Jahres konkretisierte, formierte sich Widerstand in der Altonaer Bevölkerung in Form des Bürgerbegehrens „Elbstrand retten!“, um die Planung eines Weges am Strand zu verhindern. 13.000 Unterschriften sammelte die Bürgerinitiative gegen die Planung des Bezirks. Das wiederum sorgte für Unverständnis bei Bezirkspolitikern von SPD und Grünen, die befürchteten, Denkverbote auferlegt zu bekommen. CDU, FDP, Linke und AfD-Politiker vertraten ohnehin die Meinung, Planungen am Elbstrand von Oevelgönne seien unsinnig.

Unterstützung bekamen SPD und Grüne allerdings von einer weiteren Bürgerinitiative, die sich um Samina Mir und Hans-Jörg Rüstemeier gründete. Die Initiative forderte eine umfassende Planung, um damit die Frage der Umsetzbarkeit und der Finanzierung zu klären. Inzwischen hat die Initiative konkrete eigene Ideen für einen „Elbstrandweg für alle“ vorgelegt, die vorsehen, den Strand durch Vorspülungen sogar zu vergrößern und einen maximal drei Meter breiten Elbstrandweg am Rand des Strandes zu bauen, der die Nutzung des Strandes nicht nur für Fußgänger, sondern auch für Rollstuhlfahrer oder Familien mit Kinderwagen erleichtern soll. Auf dem Weg sollen Fußgänger immer Vorrang genießen, an weniger frequentierten Tagen sollen aber auch Alltagsradler den Weg nutzen können.

Kurz nach Abstimmungsbeginn stellten sich einige Grünen-Bezirksabgeordnete gegen ihre Bezirksfraktion und schlugen sich auf die Seite der Initiative „Elbstrand retten!“. Ihr Argument: Der Elbstrand bei Oevelgönne sei ein wichtiges Naherholungsgebiet  und müsse von allen zusätzlichen Bauwerken freigehalten werden. „Der kombinierte „Elbstrandweg für alle“ über den Strand trägt nicht zur Lösung der heute auf dem Weg vor den Kapitänshäusern bestehenden Konflikte bei, sondern nur zu einer Verlagerung!“ sagte die Initiatorin Claudia von Allwörden, die die alternative Route über Elbchaussee oder Bernadottestraße für Radfahrer bevorzugt.

Mittlerweile spielt dieses lokale Thema auch im Bundestagswahlkampf eine Rolle. Keine leichte Entscheidung für die Bürger, die jetzt zur Entscheidung aufgerufen sind. Einfach nur dadurch, dass die Stimmabgabe per Briefwahl relativ einfach ist. Die DorfStadt-Redaktion rät daher: Machen Sie mit und geben Sie Ihre Stimme ab!

Weitere Informationen enthält das Informationsheft, das Sie zusammen mit Ihrem Stimmzettel erhalten haben und die Webseiten der Initiativen:

www.elbstrand.hamburg/retten

www.elbstrandweg.hamburg