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Wildbret – natürliches Fleisch

  • Kauf von Wildfleisch ist Vertrauenssache
Hellen Swift (Vino) und Anna Gerken-Stamm verbindet eine lange Freundschaft Hellen Swift (Vino) und Anna Gerken-Stamm verbindet eine lange Freundschaft Foto: Krohn
Osdorf (20. November 2020, Konrad Matzen) · Die Jagd auf Wild ist so alt wie die Menschheit, sie wurde allerdings schnell zu einem Privileg der besseren Stände, die mit ihrer Waid­mannslust die Jagd dominierten. Dem einfachen Volk blieb der »Falsche Hase«, ein Hack­braten in Hasenform. Die Fran­zösische Revolution machte mit den Adelsprivilegen Schluss, doch die Jagd und damit auch das Wild sind bis heute ein eher exklusives Ver­gnügen geblieben.
Damit der Wildgenuss jedermann zur Verfügung steht, wird heute vielfach Wildfleisch importiert, das aus der Gatter­zucht stammt, Kraftfutter er­halten hat und tiefgefroren auf die Reise geht. Deswegen wird es von jedem ehrenwerten Jä­ger nicht als Wildbret, sondern als Wildfleisch bezeichnet. Wildbret ist das natürlichste Fleisch auf Erden, weil sich das Wild einzig in der Natur be­dient.
Es ist frei von Anti­bio­tika und Hormonen, arm an Fetten und Cholesterin, dafür umso reicher an Phosphor, Eisen, Kalium, Magnesium, Omega-3-Fettsäuren, den Vita­minen B1 und B2.
Eine zuverlässige Bezugsquelle ist allerdings schwer zu finden, da Wild gejagt und fachmännisch zerlegt werden muss. Zudem ist der Reifeprozess für die Qualität entscheidend und damit am Ende auch für den Genuss bei Tisch.
In Hamburg gehört Anna Gerken-Stamm, die seit über 30 Jahren den Jagdschein hat und seit fast 10 Jahren ihren Wildhandel „Wild in Hamburg“ betreibt, zu den zuverlässigen Quellen für gutes, und frisches Wildbret. Ihr ging es neben dem Verkauf eines hochwertigen Lebensmittels auch um ein Statement gegen die globalisierte Nahrungsmittelindustrie, denn beim Wild gibt es Schon­zeiten und auch während der Jagdsaison keine Garantie für den Erfolg bei der Jagd und da­mit die absolute Verfügbarkeit beliebigen Wildfleisches.
Der Herbst ist die beste Wild-Zeit. Denn jetzt sind die Pilze, Nüsse, Eicheln und Früchte reif und aromatisieren als natürliches Kraftfutter das Fleisch der Tiere ganz wunderbar. „Wenn wir uns so ernähren würden wie das Wild, das fünfmal am Tag selektiv nur die feinsten Knospen und Blüten frisst, würden wir hundert Jahre alt“ ist Anna Gerken-Stamm überzeugt.
Wild in Hamburg verkauft frisches Wildfleisch inzwischen in drei Filialen in Hamburg, auch in Osdorf:
Osdorfer Landstraße, direkt vor Vino, September bis Februar

www.wildinhamburg.de