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NABU: »Brünschenwiesen sind Oase für Mensch und Natur«

Rissen (15.08.2013, PM) · Der Naturschutzbund Landesverband Hamburg, NABU, lehnt Ausbau der B 431 in Rissen ab: Bundesverkehrsminister soll das Projekt gar nicht erst in neuen Bundesverkehrswegeplan ab 2015 aufnehmen!
Anlässlich des Besuchs von Bundesverkehrsministers Dr. Peter Ramsauer in der Hansestadt am 9. August betont der NABU Hamburg seine Ablehnung des Ausbaus der Bundesstraße 431 durch die Brünschenwiesen in Rissen. Diese seien ein wichtiger Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, so der NABU. Statt eine neue Straße zu bauen fordert der Umweltverband ein länderübergreifendes Verkehrskonzept mit Stärkung des Öffentlichen Nahverkehrs!
„Im Landschaftsschutzgebiet Brünschenwiesen brütet nach vielen Jahren endlich wieder erfolgreich der stark gefährdete Kiebitz, Altonas Patenvogel“, berichtet Barbara Meyer- Ohlendorf; Leiterin der örtlichen NABU-Gruppe West. Darüber hinaus suche hier der Eisvogel an den Gewässern nach Nahrung, und selbst die seltene Nachtigall brütet hier. Daneben haben sich in den Brünschenwiesen eine reiche Vielfalt an Amphibien, Insekten und Pflanzen entwickelt. Das Gebiet dient auch als Ruhezone für Hasen und Rehe. „Ein Ausbau der Bundesstraße 431 durch dieses Gebiet würde den Lebensraum für Flora und Fauna zerstören“, ist Meyer-Ohlendorf überzeugt. „Wichtige Naturflächen, die die Naturschutzgebiete Schnaakenmoor und Wittenbergener Heide miteinander verbinden und einen Artenaustausch zwischen diesen Gebieten gewährleisten, wären vernichtet.“ Außerdem dienen die Brünschenwiesen vielen Besuchern zur Naherholung und sind ein wichtiger Bestandteil des Regionalparks Wedeler Au, so die Gruppenleiterin vom NABU.
Auch die Hansestadt Hamburg sieht offensichtlich keinen Ausbaubedarf und hat das Projekt gar nicht erst für den kommenden Bundesverkehrswegeplan ab 2015 angemeldet. „Damit wird deutlich, dass Peter Ramsauer in seiner Position als Bundesverkehrsminister in Hamburg vor allem eines macht: Wahlkampf für die CDU/CSU“, bewertet Malte Siegert, Referent für Umweltpolitik beim NABU Hamburg, den Besuch des Bundesverkehrsministers. „Ramsauer vermittelt fataler Weise den Eindruck, der Topf für Infrastrukturvorhaben wäre ein unendliches Füllhorn und vor der Bundestagswahl im September könne allen alles versprochen werden.“ Dabei würden wirklich wichtige Vorhaben wie die Sanierung des Nordostseekanals aus Geldmangel verschleppt, obwohl bereits heute der Grundsatz „Erhalt vor Neubau“ gelte.