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Altonaer Theater erhält Barbara Kisseler Theaterpreis

  • 50.000 Euro für überzeugende Produktionen in der vergangenen Spielzeit
Auch im Sommer ist der Saal des Altonaer Theaters (Bild) gut gefüllt. In diesem Jahr läuft das Musical "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" –  Die Premiere ist am Sonnabend Auch im Sommer ist der Saal des Altonaer Theaters (Bild) gut gefüllt. In diesem Jahr läuft das Musical "Frauen am Rande des Nervenzusammenbruchs" –  Die Premiere ist am Sonnabend Foto: PR/Altonaer Theater
Altona/Elbvororte (24. Juli 2019, PM) · Ganz im Sinne der im Oktober 2016 verstorbenen Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler wird dieses Jahr mit dem Altonaer Theater ein Privattheater ausgezeichnet, das eine risikoreiche Saison überzeugend und erfolgreich abschließen konnte. Der Preis würdigt seit der Spielzeit 2016/17 jährlich herausragende Leistungen Hamburger Privattheater oder Freier Gruppen und wird für zehn Jahre von der Hermann Reemtsma Stiftung gefördert. Über die Vergabe des Preises entscheidet ein jedes Jahr neu bestimmter unbekannter Juror oder eine unbekannte Jurorin, der oder die ganz bewusst und unbedingt subjektiv arbeiten soll. Die Preisverleihung findet voraussichtlich im Oktober statt.
In der Begründung des diesjährigen unbekannt bleibenden Jurors/der Jurorin heißt es:  „Getreu seinem Motto ‚Wir spielen Bücher‘ hat sich das Altonaer Theater mit den sechs Romanen aus Walter Kempowskis ‚Deutscher Chronik‘ an ein literarisches Monumentalwerk gewagt. Mit seiner vierteiligen Theaterfassung hat Intendant Axel Schneider ein außergewöhnliches Zeitdokument auf die Bühne gebracht, das mit großem erzählerischen Bogen, prägnantem szenischen Zugriff und glaubwürdigen Charakteren deutsche Geschichte in deutschen Geschichten aufspürt. Mit drei weiteren starken Inszenierungen – ‚Baskerville‘, ‚Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke‘ und ‚Absolute Giganten‘ – zeigte das Theater seine große stilistische und thematische Bandbreite, mit der es ganz unterschiedliche Publikumsschichten begeistert.

Dr. Carsten Brosda, Senator für Kultur und Medien: „Diese hervorragende Wahl des unbekannten Jurors oder der unbekannten Jurorin zeigt – auch im Rückblick auf die letzten Entscheidungen – wie vielfältig die Theaterlandschaft in Hamburg ist. Beginnend mit der Kindertheatergruppe Kirschkern & Compes über den Lichthof als wichtiges off-Theater hat jetzt ein großes privates Theater der Stadt diesen wunderbaren Preis erhalten. Diese Vielfalt auch in den unterschiedlichen Preisträgern zu dokumentieren, hätte Barbara Kisseler mit Sicherheit sehr gefallen. Gerade für ein privates Theater ist es ein Wagnis, einen Kempowski-Zyklus auf die Bühne zu bringen. Es spricht für das Altonaer Theater, dass es vor schwierigen Stoffen nicht Halt macht und damit großen Erfolg hat. Diese Bühne ist eine große Bereicherung für das vielfältige Angebot der Kulturstadt Hamburg. Mein Dank gilt der Hermann Reemtsma Stiftung, die mit diesem besonderen Preis dazu beiträgt, das Andenken an Barbara Kisseler zu bewahren.

Stifterin Henrike Reemtsma, Hermann Reemtsma Stiftung: „In der Spielzeit 2018/19 ist das Altonaer Theater voll ins Risiko gegangen, künstlerisch und wirtschaftlich. Eine vierteilige Kempowski-Saga, das hätte auch schief gehen können. Am Ende stand ein großer Erfolg. Deshalb verdient das Altonaer Theater den nach Barbara Kisseler benannten Preis.

Der mit 50.000 Euro dotierte Theaterpreis wird im Andenken an die im Oktober 2016 verstorbene Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler verliehen. Unterstützt wird die jährliche Vergabe durch die Hermann Reemtsma Stiftung. Jedes Jahr wird eine Person benannt, die ihren Vorschlag für die kommende Spielzeit vorlegt und das Vergabeverfahren anonym betreut. Mit dem Theaterpreis wird die Bedeutung und Qualität insbesondere der Privattheater und der Freien Gruppen in Hamburg gewürdigt.  Er ist zugleich Würdigung und Ansporn all derjenigen Theater, die die vielfältige Hamburger Theaterlandschaft mit mutigen und begeisternden Stücken bereichern.