Starke Gäste
Den Titel „Fahrer des Tages“ werden mit einiger Wahrscheinlichkeit Gäste aus dem Traberwesten unter sich ausmachen. Thomas Panschow wurde für ein halbes Dutzend Berliner Pferde als Fahrer verpflichtet und steuert darunter solche Könner wie den 16fachen Sieger Harry’s Bar (7. Rennen), der in seine alte Heimat zurückkehrt, oder die bei einigen Schweden-Starts mehrfach nur knapp an einem lukrativen Volltreffer vorbeigeschrammte Inari (6. Rennen). Ein Mal mehr steigt mit Tim Schwarma, der sich mittlerweile fest in der deutschen Top Ten etabliert hat, eins der größten Nachwuchstalente in den Sulky. Für den aus einer echten Traberfamilie stammenden Fahrer ist Hamburg bei seinen Gastspielen fast immer ein gutes Pflaster. Diesmal stehen die Zeichen insbesondere mit den vom Berliner Top-Trainer Maik Esper trainierten und soeben in der Hauptstadt erfolgreichen Dashing Dragon (1. Rennen) und Abaton (9. Rennen) auf Sieg. Einen weiteren Meilenstein in der Karriere Tim Schwarmas markiert aber auch die Tatsache, dass ihm an diesem Sonntag in Abwesenheit der Stammfahrer mehrere Pferde aus dem Quartier von Marion Jauss, darunter der letztjährige Derbyteilnehmer Easy Lover, anvertraut werden.
Italiener wollen Rehabilitation
Unterm Strich am besten könnte der Renntag für die „Holtermänner“ ausgehen, doch teilen sich Vater Gerhard und Sohn Dominik Holtermann die wichtigsten „Fuhren“. Der Senior steuert den in Hamburg im Vorjahr zum Winterfavoriten gewordenen dreijährigen Sciacallo Om, der sich kürzlich sogar ins Traber-Mekka Paris-Vincennes wagte, wie immer selbst. Im 7. Rennen warten aber nicht nur die erwähnten Könner Harry’s Bar und Easy Lover, auch die in die Saison startende Lasbekerin Hippie (Kornelius Kluth) oder der Neuzugang aus Norwegen Astaire America (Heiner Christiansen) wollen erst einmal bezwungen werden. Große Ambitionen hat auch Holtermann junior, der in der einleitenden Prüfung darauf brennt, den nach einer Hamburger Siegesserie auch bei zwei Platzierungen gut gelaufenen zweiten Italiener des Stalls Sesamo Om (1. Rennen) auf den Erfolgsweg zurückzuführen.
Weltrekordlerin zu Gast
Rita Drees sammelte einst Amateurchampionate wie andere Briefmarken und war für viele Trainingsquartiere die erste Adresse, wenn es um eine Fahrerverpflichtung ging. Jetzt greift die erfolgreichste Hobbyfahrerin der Welt nur noch zum Spaß ins Geschehen ein, wenn ihr Bruder Eckehard sie darum bittet. Im Rennen mit Viererwette, wie immer an fünfter Stelle der Tageskarte gelaufen, wartet auf die Ex-Championesse aus zweiter Startreihe mit Sentimentale allerdings eine knifflige Aufgabe, denn insbesondere mit den Berliner Gästen Edina (Afsoon Amirfallah) und Major Eck (Sarah Kube) sind Konkurrenten der allerersten Pferde- und Fahrergarnitur zur Stelle.
Späte Genugtuung für Mister Bass?
145 Rennen hat der zwölfjährige Wallach Mister Bass in seiner Laufbahn bestritten, davon nicht weniger als 46 gewinnen können und noch weitere 50 Platzierungen erreicht. Diese großartige Bilanz kam jedoch zu 99 Prozent außerhalb Hamburgs zustande, denn mit dem Bahrenfelder Geläuf konnte sich der treue Bursche bei seinen Gastspielen bislang nicht anfreunden. Ein dritter Rang bei vier Versuchen ist für seine Verhältnisse eine zu magere Bilanz gewesen. Mehr als fünf Jahre nach dem letzten erfolglosen Auftritt in einem Bahrenfelder Trabreiten will Monique Poen es auf der nach dem Umbau mit früher nicht mehr zu vergleichenden Anlage aber noch einmal wissen. Gänzlich unlösbar scheint die Aufgabe im 2. Rennen nicht, doch müssen erprobte Satteltraber wie Pascal SAS (Cathrin Nimczyk), Lion Furniture (Silvia Raspe) und die norddeutsche Hoffnung Charom (Ronja Walter) erst einmal aus dem Weg geräumt werden.
Der Eintritt auf die familienfreundliche Trabrennbahn Bahrenfeld ist wie immer frei. Auch das spannende Begleiten der Rennen in einem parallel zum Teilnehmerfeld mitfahrenden Bus oder Aktionen für die jüngeren Besucher wie das Ponyreiten und -fahren sowie die Betreuung im Flitzi-Club kosten keinen einzigen Cent.
