Nicht nur die Inszenierung ist einmalig, auch die Atmosphäre im Römischen Garten: Laut neuester amtlicher Verfügung dürfen nun gut 100 Gäste an der Vorstellung teilnehmen – inklusive Picknick! Selbstverständlich gelten die Abstandsregeln und Maskenverhüllung von Mund und Nase nicht nur für die Schauspieler, sondern auch für das Publikum – zumindest bis zum Sitzplatz… Da diese begrenzt sind, lohnt sich in diesem Jahr besonders, Karten (25,– € auf allen Plätzen) rechtzeitig zu reservieren (Tel.: 21 90 65 91 oder E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
Das Spiel um Liebe, Geld und Macht bekommt in der Natur des Süllbergs eine besondere Dynamik: Mirandolina, selbstbewusste Wirtin eines Hotels, hat alle Mühe, sich die Männer, die in hartem Wettkampf um ihre Liebe stehen, vom Leib zu halten (Alena Oellerich). Aber in dieser noch immer von Männern beherrschten Welt gibt es Frauenhasser wie den Cavaliere von Rippafrata (Jan Katzenberger, bekannt u.a. aus Großstdtrevier), ebenfalls Gast in ihrem Gasthaus. Mirandolina fühlt sich herausgefordert. Mit allen Mitteln weiblicher Verführungskunst gelingt es ihr, dieses männliche Bollwerk zu bezwingen. Als ihr der nun liebestolle Cavaliere in hoffnungsloser Leidenschaft zu Füßen liegt, quält sie ihn bis zur Verzweiflung und reicht die Hand einem Anderen. Aber die Wirtin hat ihre Rechnung ohne den Wirt gemacht: Was zählt ist Geld. – Auf Wiedersehn. – Der Vorhang fällt.
Goldonis menschenpralle Komödien, seine teilweise satirische Erzählweise, sein vom Herzrhythmus inspiriertes Tempo und seine ewigen Alltagsthemen – Liebe, Geld, Macht, Ohnmacht, Tod – bestechen und erregen noch nach Jahrhunderten. Peter Turrinis sinnvolle sinnliche Bearbeitung zeigt auch Grenzen der Emanzipation der Mirandolina.