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Osterfeuer werden brennen

  • Feuerbauer, Bezirksamt Altona und Bezirksversammlung ziehen an einem Strang
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Das traditionelle Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand. Das traditionelle Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand. Foto: Picture & Publicity/Adobe Stock
Blankenese (21. Februar 2022, Markus Krohn) · „Die Bezirksversammlung Alto­na steht weiterhin hinter dem Altonaer Konsens zu den Blankeneser Oster­feuern aus dem Jahr 2018 und erachtet die Osterfeuer am Elbstrand als eine bewährte Tradition für Groß und Klein, die aus dem gesamten Bezirk und Stadtgebiet Menschen an­zieht und damit zu einem un­verzichtbaren Bestandteil der Stadt(teil)-Kultur geworden ist“.
Das beschloss der Hauptaus­schuss der Bezirksversammlung am 10. Februar einstimmig und stellte sich damit hinter die Feuerbauer, die mit dem Bau der Osterfeuer in Blankenese eine lange Familientradition aufrecht erhalten. Gleichzeitig forderten die Bezirksabge­ord­neten aller Fraktionen den Se­nat und weitere betroffene Be­hör­den dazu auf, die Durch­füh­rung der Blankeneser Oster­feuer sicherzustellen. Insbe­son­dere forderten die Abgeord­ne­ten, die Gelder für Sicherheit und Sauberkeit zur Verfügung zu stellen.
Finanzsenator An­dre­as Dressel hatte laut früherer Medienberichte bereits eine auskömmliche Finanzierung in Aussicht gestellt.
Somit werden in diesem Jahr nach einem Jahr Corona-Zwangs­pause am Ostersonn­abend wohl wieder Oster­feuer an der Elbe statt finden.
Schon 2018 war in einem Konsens zwischen Feuerbauern und Bezirksamt festgelegt worden, in welchem Umfang die Familien aus Blankenese in die Verantwortung eingebunden werden: Darin ist gemeinsam festgelegt worden, dass feste Ansprechpartner der Feuer­bauer eng mit dem Bezirksamt und den Sicherheitsbehörden zusammenarbeiten, um größtmögliche Sicherheit der Be­sucherinnen und Besucher am Elbstrand gewährleisten zu können. Die Feuerbauer sollen zudem sicherstellen, dass in einer Größenordnung von sechs Personen Helfer bereitgestellt werden, die sicherstellen, dass kein Unbeteiligter zu Scha­den kommt.
Die endgültige Entscheidung über das Abbrennen der Feuer trifft nach dieser Vereinbarung der Bezirk unter fachlicher Ein­beziehung von Polizei, Feuer­wehr, HPA und Vertreter der Feuerbauer. Dazu gehört vor allem eine Einschätzung, aus welcher Richtung und in welcher Stärke der Wind weht, damit die Flammen nicht in Richtung der angrenzenden, teilweise reetgedeckten Häuser, schlagen.
Die Bezirksamtsleiterin hatte zuvor in einem Pressegespräch erklärt, sie wolle keine Tradi­tion zerstören, sehe aber weiter Sicherheitsbedenken, vor allem vor dem Hintergrund des 2020 geänderten Gesetzes zum Schutz der öffentlichen Sicher­heit und Ordnung (SOG). Die neuen Regeln sollen Unglücke wie die bei der LoveParade im Juli 2021 in Duisburg verhindern helfen. Das SOG werde aber bei der Brauchtumspflege nicht angewandt, hieß es.
Es bestehen trotzdem immer noch Bedenken im Rathaus, weil angrenzende Häuser am Elbstrand und Besucherinnen und Besucher möglicherweise nicht ausreichend geschützt werden könnten.
Zudem sah von Berg die Feuer­bauerinnen und Feuerbauer in der Pflicht, für Sauberkeit und Ordnung zu sorgen, indem sie sich beispielsweise an den Kosten z.B. für Sanitär­con­tainer, Straßensperrungen oder die Bereithaltung von Spezial­fahrzeugen für eine mögliche kalte Abräumung der Feuer beteiligen. Vierzig bis sechzigtausend Euro waren im Ge­spräch. Die Reaktion in den Medien war verheerend. Doch nun scheint die Bezirksamts­leiterin umgeschwenkt zu sein.
Die Feuerbauer zeigten sich nach einer fast zweistündigen Konferenz im Altonaer Rat­haus, die ebenfalls am 10. Februar stattfand, erleichtert über eine „einsichtige“ Bezirks­amtsleiterin, die zudem auch „gesetzlich verpflichtet ist, Beschlüsse der Bezirksver­sammlung zu befolgen und umzusetzen“.

Aufgrund der Sicherheits­be­denken im Altonaer Rathaus wird es trotzdem einige Ände­rungen geben: So wird das Bezirksamt darauf hinwirken, dass die Osterfeuer nicht mehr auf den Websites und Bro­schüren der Hansestadt beworben werden. Der Alkohol­aus­schank vor Ort soll nicht mehr gestattet werden. Ziel dieser Maßnahmen ist es, dafür zu sorgen, dass die Anzahl der Besucherinnen und Besucher am Elbstrand reduziert werden. Eine Absperrung des Strandes wird es indes nicht geben.
Letzte Änderung am Montag, 21 Februar 2022 12:31