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Aula – oder welcher Zweck darf’s sein?

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Mathias Morgenroth-Marwedel im Foyer der neu gebauten Sporthalle. Er kämpft dafür, dass die „Arena Blankenese“ als öffentlicher Veranstaltungsort genutzt werden darf. Mathias Morgenroth-Marwedel im Foyer der neu gebauten Sporthalle. Er kämpft dafür, dass die „Arena Blankenese“ als öffentlicher Veranstaltungsort genutzt werden darf. Foto: Tanzen

Blankenese (17.09.2015, Manuela Tanzen) · Pünktlich zu ihrem 25-jährigen Jubiläum freut sich die Stadtteilschule Blankenese, ihre neu gebaute Sporthalle in Betrieb zu nehmen. Modern in schwarz-weiß mit viel Glas, innen mit hellgrünen Akzenten versehen, bietet die Mehrzweckhalle viel, nicht nur für’s Auge: Sie ist neben der sportlichen auch mit technischer Ausstattung versehen, um Veranstaltungen für bis zu 400 Menschen abzuhalten. Lautsprecher und Leuchten sind eingebaut, mit wenigen Handgriffen können Steckdosen und Technik zugänglich gemacht werden. Auch für Bestuhlung ist gesorgt.

Den Gedanken dahinter zeigt schon der Name: Die „Arena Blankenese“ wird nicht nur für Schulsport und schulische Veranstaltungen genutzt werden, darüber hinaus soll sie auch dem Stadtteil als Veranstaltungsort dienen. „Wir haben auf 240 Quadratmeter Gemeinschaftsfläche verzichtet, um die Halle mit Veranstaltungstechnik aufrüsten zu können“, so Schulleiter Mathias Morgenroth-Marwedel.

Er freut sich, Schulveranstaltungen nun endlich in eigenen Räumen abhalten zu können, nicht mehr auf angemietete Flächen angewiesen zu sein. Bei 1.150 Schülern sei die vorhandene Aula viel zu klein, man habe schon auf Fremdflächen ausweichen müssen, z.B. für Aufführungen. Mit ca. 40 Schulveranstaltungen pro Jahr sei zu rechnen, hinzu kämen Anmietungen durch Vereine, Parteien und Organisationen. Ob die Halle aber tatsächlich wie geplant als öffentliche „Arena“ dienen darf, ist momentan noch nicht sicher. Denn: Üblicherweise werden Schulturnhallen ab 17 Uhr, im Anschluss an die Ganztagsschule, vom Bezirksamt den benachbarten Sportvereinen zur Nutzung überlassen. „Dann müssten wir für jede geplante Veranstaltung, schuleigene oder öffentliche, eine Genehmigung beantragen“, schimpft Morgenroth-Marwedel. Der damit verbundene Aufwand wäre hoch, Sportvereine, die die Halle regelmäßig nutzen würden, stünden bei jeder Veranstaltung vor dem Problem, die Halle an diesem Abend eben doch nicht nutzen zu können.

Wir bemühen uns, zu einer Lösung für alle Beteiligten zu kommen“, versichert der Schulleiter und hat schon Ansätze parat: „Ein erster Kompromiss wäre eine Probelösung für ein Jahr, in dem die Halle im Sommerhalbjahr der Schule und öffentlichen Veranstaltungen vorbehalten ist, im Winter Vereine die Halle nutzen dürfen.“ Langfristig findet er: „Die Situation würde sich für alle entspannen, wenn Komet Blankenese die geplante Dreifeldhalle bauen würde…!

Auf Anfrage der DorfStadt-Zeitung nahm die Dockenhudener Turnerschaft (DoTu) Stellung: „Die neue Halle ist, ..., ein Ersatz für die abgerissene alte Halle. Dies wurde der Dockenhudener Turnerschaft von 1896 e.V., seitens des Bezirksamtes von Anbeginn so mitgeteilt, die DoTu hat ausschließlich für die Abriss- und Neubauphase einige Ersatz-Hallensportzeiten zugewiesen bekommen. Unsere ganze Planung zielte deshalb darauf hin, nach einem guten Jahr „Provisorien“ (Sport im Vereinshaus/Ausfälle/geänderte Zeiten etc.) endlich in die neue Halle zurückzuziehen. Das Nutzungsrecht des Bezirkes für die Hallenvergabe an die Sportvereine ab 17 Uhr sollte für diese Halle weiterhin Bestand haben. Zurzeit suchen die Behörden eine für die Schule und uns sinnvolle Lösung, bis dahin besteht die vorhandene Regelung wie sie Hamburg weit festgeschrieben ist.
Zum geplanten Trainingszentrum von FTSV Komet Blankenese v. 1907 e.V. ist folgendes zu sagen: Laut Aussage des Bezirks wird hier der Verein Komet Blankenese und nicht die Stadt Hamburg der Bauherr sein, somit werden diese zusätzlichen Hallenzeiten auch nicht vom Bezirksamt vergeben.
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»Zuständigkeits-Wirrwarr« – Wer spricht mit wem?

Nachfrage der DorfStadt-Zeitung beim Bezirksamt Altona: Wie steht’s nun um die Halle? Auskunft: „Landessportamt und Schulbehörde führen intensive Gespräche." Nachfrage dort, Ergebnis: keins. Die Schulbehörde meldet sich trotz Nachfrage nicht zurück, das Landessportamt weiß von nichts, ist nicht zuständig, ebensowenig das Bezirkliche Sportstättenmanagement. Erneute Nachfrage beim Bezirksamt – keine Rückmeldung. Also zurück zum Schulleiter. Er habe aus der Schulbehörde die Aussage bekommen, dass es sich hier um keine klassische Sporthalle handele, eine Regelung gefunden werden müsse. Wie er sich dann erkläre, dass die DSZ keine klare Auskunft bekomme? Morgenroth-Marwedel verärgert: „Das ist ein Zuständigkeits-Wirrwarr, die Behörden verstecken, dass noch keine Entscheidung gefallen ist. Man hat ein Jahr ungenutzt verstreichen lassen!

Letzte Änderung am Donnerstag, 17 September 2015 15:28