Schlick, Scholz, Scheuerl...

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Fordert ein Stopp der Verklappung von Hafenschlick vor Blankenese: Walter Scheuerl Fordert ein Stopp der Verklappung von Hafenschlick vor Blankenese: Walter Scheuerl Montage/Fotos: privat

Blankenese (15.10.2015, Wolf Achim Wiegand) · Walter Scheuerl braucht von seinem Haus im Treppenviertel von Blankenese nur ein paar Stufen bergab zu schreiten, um den Stein, besser: den Sand, des Anstoßes zu sehen. Wenn das Baggerschiff „Hein“ am Strandweg vorbeifährt, weiß der 54jährige Rechtsanwalt, dass wohl wieder ausgebaggerter Hafenschlick weggekippt werden soll – „verklappt“, wie es im Fachjargon heißt.

Was Scheuerl besonders ärgert, ist die Tatsache, dass die „Hein“ ihre Fracht nicht nur in Gewässer weit vor der Elbmündung pumpt, sondern in seiner Sichtweite in das beliebte Elbsegelrevier vor der Insel Neßsand. „Das muss gestoppt werden!“ fordert Scheuerl und greift die Rathauskoalition an: „Die erst allein und nun mit den Grünen regierende SPD hat das Problem schlicht verschlafen.

Worum geht es? Die Elbe ist ein Gezeitengewässer. Sie ist durch Ebbe und Flut ständig in Bewegung (Tidal Pumping Effekt). Dabei wirbelt der Strom feinkörniges Sediment auf. Dieses schwebt als Schlick dort zum Grund, wo das Wasser still ist, etwa im Hamburger Hafenbecken. Dauerbaggerei ist nötig, damit das Wasser tief genug für große Schiffe bleibt.

»Hafenschlick-Schildbürgerstreich«

Doch dieser Schlick ist nicht einfach nur Schlick – dieser Baggermatsch enthält Schadstoffe. Wo lässt man solcherlei Schlammcocktail? Normalerweise pumpt Hamburg das Zeugs weit vor der Elbmündung bei Tonne E3 vor Helgoland in einen strömungsruhigen Bereich der Nordsee. Kosten für den Hamburger Steuerzahler: zwei Euro pro Kubikmeter. Profiteur: das Land Schleswig-Holstein.

Und jetzt kommt Scheuerl ins Spiel! Weil die vor Helgoland zulässige Höchstmenge Jahr für Jahr ausgeschöpft wird, erlauben Wirtschafts- und Umweltbehörde seit 2012 das Verklappen eben zwischen Neßsand und Blankenese. Also dort, wo unzählige Sportsegler unterwegs sind.

Aber nicht nur das: die Verklappung so nahe vor dem Hafengebiet führt laut Scheuerl dazu, dass der Schlick „in den Hafen zurückgeschwemmt wird“. Dort muss er dann erneut ausgebaggert werden. „Das sind sinnlose und für den Steuerzahler teure Kreislaufbaggerungen – ein ‚Hafenschlick-nach-Neßsand-Schildbürgerstreich‘, wasserbaulich töricht“, schimpft Scheuerl.

Das lässt der Senat nicht auf sich sitzen. Ursache der Hafenverschlickung sei der in letzter Zeit ungewöhnlich niedrige Wasserstand der Elbe durch ausbleibenden Regen. Das sagt Tino Klemm, Finanzchef der Hamburg Port Authority (HPA).

Der streitbare Scheuerl, der die Elbgewässer vom Segeln her bestens kennt, lässt das nicht gelten. Schließlich werde der Wasserstand im Hafen „im Wesentlichen durch die Gezeiten“ beeinflusst. Regen am Oberlauf des Stromes habe damit eher wenig zu tun.

Wohin mit den großen Pötten?

Fakt 1 ist: manch' Frachtreeder macht sich tatsächlich Sorgen über Einschränkungen beim Beladegewicht. Den Schiffen drohe bei zu viel Gewicht die Grundberührung – also wortwörtlich keine Handbreit Wasser mehr unter dem Kiel. Dazu der Senat: notfalls könne man Sandberge mit Wasserdruck aus riesigen Schläuchen unter dem Schiffskiel wegschwemmen.

Fakt 2 ist: die „Queen Mary 2“ (345 Meter), das Flaggschiff der noblen Reederei Cunard, kann wegen zu geringer Wassertiefe schon mal nicht mehr in seiner bisherigen „Liegewanne“ am HafenCity Cruise Center festmachen. Die QM2 hat daher auf das weniger attraktive Terminal Steinwerder auszuweichen. Durchaus ein Imageschaden für Hamburg, das gerne Gastgeber Olympischer Spiele wäre…

Was ist denn nun die Lösung? Scheuerl fordert: „Ein großangelegtes Konzept zur Entsorgung des Hafenschlicks an Land oder außerhalb der 12-Meilen-Zone.“ Doch Deponieflächen im Umland sind rar, reihenweise winken Kommunen ab: „Kein Interesse an Schadstoffschlick.

Es scheint also, als tauge der Schlick-Streit zum Waterkant-Dauerthema. Denn mit Scheuerl ist nicht zu spaßen – immerhin wirbelte er mit dem erfolgreichen Volksentscheid gegen die schwarz-grüne Primarschule vor fünf Jahren so viel Staub auf, dass der damalige Bürgermeister Ole von Beust (CDU) seinen Hut nehmen musste. Die DorfStadt-Zeitung bleibt deshalb dran am Baggermatsch, dem schlickigen.

Link: www.facebook.com/HamburgerHafenschlick

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Letzte Änderung am Mittwoch, 14 Oktober 2015 17:34

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