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Blankeneser sauer wegen Gebührenerhöhung am Parkautomaten

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Erst vor Kurzem wurde in Blankenese die Parkraumbewirtschaftung eingeführt... Erst vor Kurzem wurde in Blankenese die Parkraumbewirtschaftung eingeführt... Foto: Wolf Achim Wiegand
Blankenese (16. Dezember 2017, Markus Krohn) · Viele Blankeneser sind sauer: Erst vor kurzem wurde in der Blankeneser Bahnhofstraße und teilweise in angrenzenden Straßen eine Parkraumbewirtschaftung eingeführt, jetzt wurden die Gebühren vor allem hier drastisch erhöht. Das stößt vor allem bei denjenigen auf, die sich jahrelang für eine Parkraumbewirtschaftung eingesetzt haben, um die Parkplatzsuche für Blankeneser Kunden zu erleichtern. Dass sie jetzt dermaßen zur Kasse gebeten werden sollen, erregt die Gemüter. Gerade erst hatte ein Sprecher des Landesbetriebes Verkehr (LBV) der DorfStadt-Redaktion mitgeteilt, dass die Einnahmen des LBV steigen (9,321 Mio. Euro 2015 und in diesem Jahr im ersten Halbjahr bereits 5,937 Mio. Euro). „Wozu also der erneute und große Griff ins Portemonnaie der Verbraucher?“ fragen sich die Ortskern-Gestalter in Blankenese und verfassen die folgende gemeinsamen Presseerklärung:
Aus der Presse haben wir erfahren, dass die Parkgebühren in Hamburg und so auch im Ortskern von Blankenese drastisch um 66% erhöht werden sollen. Dies ist keine kluge Politik.
In den letzten Monaten wurde zur Belebung des Zentrums von Blankenese eine Parkraumbewirtschaftung mit großem Konsens und hohem Engagement eingeführt. Ziel war es, den knappen Platz zukünftig für Kurzparker zur Verfügung zu stellen. Dieses hat sich als außerordentlich erfolgreich erwiesen. Für Besucher, Kunden und Patienten stehen jetzt ausreichend Parkplätze zur Verfügung. Außerdem ist der umfangreiche, mit Parkplatzsuche verbundene Autoverkehr drastisch zurückgegangen.
Diese Gebührenerhöhung kommt für uns überraschend, ist in Höhe um 2/3 unverhältnismäßig. Die sofortige Erhöhung nach der auch von uns befürworteten Einführung steht im klaren Widerspruch zu allen bisher mit den Behörden geführten Abstimmungen. Sie stellt den breiten Konsens im Stadtteil in Frage.
Mit diesem Vorgehen des Senats werden alle Anstrengungen zur Belebung der gewachsenen Stadtteilstrukturen untergraben. Im Wettbewerb mit großen privaten Einkaufszentren, die ihre Parkgebühren nach wirtschaftlichen Kriterien frei festlegen können, wird die Wettbewerbsfähigkeit der Stadtteile stark gefährdet. Der Überlebenskampf von lokalem Einzelhandel und Dienstleistungen gegenüber großen Zentren und Internet wird hierdurch noch einmal deutlich verschärft. Es entsteht der Eindruck, dass hier nicht sinnvolle Verkehrslenkung und Wirtschaftsförderung, sondern Steigerung von Finanzeinnahmen im Vordergrund stehen sollen.
Eine solche unangekündigte Gebührenerhöhung, bereits 2 Monate nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung, hinterlässt bei allen engagierten Kräften den Eindruck einer bewussten Täuschung. Noch viel bedenklicher ist aber, dass hiermit die Glaubwürdigkeit von Senat, Verwaltung und lokalen Institutionen gegenüber der Bevölkerung in Frage gestellt wird.
Wir werden uns als Mitglieder des Arbeitskreises Ortskern Blankenese im Interesse der Blankeneser Bevölkerung und Wirtschaft sehr stark für eine Rücknahme dieser unverhältnismäßigen Gebührenerhöhung einsetzen."
Unterschrieben ist die Pressemitteilung von  der Blankenese Interessen-Gemeinschaft (BIG), Blankeneser Bürger-Verein, Blankeneser Grundeigentümerverein, Ev.-luth. Kirchengemeinde Blankenese, Förderkreis Historisches Blankenese, Grundeigentümerverein Blankenese Nienstedten, Marktgemeinschaft Blankenese und dem Zukunftsforum Blankenese
Letzte Änderung am Freitag, 16 Dezember 2016 17:54