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Mathegenies der Zukunft sitzen in Iserbrook

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Iserbrook (02.04.2014, PM/MK) · Die Elbkindergrundschule erhielt eine Ehrung als "erfolgreichste Schule" bei der diesjährigen Matheolympiade. Die kleine Grundschule „Elbkinder“ fiel in der Jahrgangsstufe 3 in besonderer Weise positiv auf und erhielt in der Landesrunde einen Sonderpreis als Hamburgs „erfolgreichste Schule in Klasse 3“.

Knapp 5000 Schüler nahmen an der diesjährigen landesweiten Matheolympiade teil. Die meisten Top-Rechner in Jahrgangsstufe 3 konnte dabei die Elbkindergrundschule verbuchen. Von der kleinen, noch recht neuen staatlichen Schule, deren Einzugsgebiet sich über Iserbrook, Blankenese und Nienstedten verteilt, konnten sich gleich fünf Schüler aus drei Klassen für die Landesendrunde qualifizieren. Gleich vier davon erzielten dort so herausragende Ergebnisse, dass sie zu den Preisträgern gehörten, die am 26. März im Audimax der Technischen Universität Harburg geehrt wurden.


Nachdem der erste Preis für den Einzelgewinner an eine andere Schule ging, war die Freude über den „Mannschaftssieg“ umso größer: Die Schule erhielt einen Sonderpreis und den Titel „erfolgreichste Schule in Klasse 3“, da keine andere Hamburger Schule in Jahrgangsstufe 3 gleich so viele Spitzenrechner aufweisen konnte, die es bis in den kleinen Kreis der Preisträger geschafft hatten. Neben einer entsprechenden Urkunde gab es zudem 200 € Preisgeld. „Wir überlegen noch, ob wir das Geld in die bereits sehr gute Ausstattung mathematischer Rechenmaterialien investieren, oder die Preisträger davon bei besonders guten Wetter die Jahrgangskameraden zu einem Eis einladen, denn teilgenommen haben bei uns selbstverständlich alle und sehr viele Kinder sind nur knapp an der Qualifizierungsgrenze zur Endrunde gescheitert. Als Sieger fühlen darf sich daher der gesamte Jahrgang 3“, legt Schulleiter Stephan Pauli fest. Insbesondere die individualisierte Arbeit mit zahlreichen Materialien steht seit Einschulrunde 2011 (die jetzigen Drittklässler) an der Elbkindergrundschule stark im Fokus der Aufmerksamkeit.
Individualisierte Unterrichtsformen sind nicht nur gut fürs Sozialklima und damit den Wohlfühlfaktor der Kinder oder gar nur „Fördermöglichkeit für Schwache“, sie ermöglichen es gerade auch talentierten Kindern, ihre Stärken besonders intensiv zu nutzen und auszubauen“, so Schulleiter Stephan Pauli. „So rechnen bei uns mit Hilfe von Material viele Kinder bereits ab Klasse 1 im Tausenderraum mit allen vier Grundrechenarten. Und natürlich ergänzt sich dieses Basisrechnen durch vielfältige Herausforderungen der angewandten Mathematik. Dafür sind auch Kombinatorik, Logik, Geometrie und eine Grundvorstellung von Wahrscheinlichkeitsrechnung von Beginn an ganz wichtig.
Die ehemals kleine Grundschulabteilung im Grotefendweg ist seit 2011 stark nachgefragt, die Schülerzahlen haben sich fast verdoppelt. Diesen Sommer wird sie Ihre Endausbaustufe erreicht haben, noch mehr Schüler lassen Gelände und Gebäude dann nicht zu.
Es ist natürlich immer ein bisschen Glückssache, sich in so einem Wettbewerb als Preisträger platzieren zu können. Bei so einer Konkurrenz reicht guter Unterricht alleine nicht aus – Talent bringen die Kinder selber schon mit“, betont Pauli. „Die auffällige Häufung dieser Kinder bei uns, die im entscheidenden Moment auch Punkten, lässt aber schon hoffen, dass das auch ein bisschen mit unserem Unterrichtskonzept zu tun hat.
Für Grundschüler durchläuft die Matheolympiade 4 Phasen. In der ersten müssen die Kinder sich mit einer Wettbewerbshausaufgabe qualifizieren. Die Mitarbeit der Eltern ist sogar ausdrücklich erwünscht, damit auch diese ein Gefühl entwickeln, wie anspruchsvoll Grundschulmathematik eigentlich sein kann. Alle Kinder, die ein bestimmtes Punkteniveau erreicht haben, nehmen dann an der zweiten Runde teil, die einer Klassenarbeit ähnelt. Die Schule meldet dann die Punkte an das Organisationskomitee der Olympiade, die dann anhand der Ergebnisse einen Schnitt festlegt, mit dem die Kinder in die Landesrunde dürfen. Ab hier heißt es dann, vom vertrauten Umfeld Abschied zu nehmen: Die Landesrunde findet zentral mit neutralen Aufsichten im Kreise aller Kinder statt, die diesen Schnitt vorweisen konnten. Aus dieser Runde werden die Landessieger ermittelt. Für die weiterführenden Schulen gibt es noch einen anschließenden Bundeswettbewerb der Landessieger. 


Wer sich selber einmal an einer Aufgabe der dritten Klasse probieren möchte, kann dies hier gerne tun. Die Aufgabe entstammt der Landesrunde von 2011:

Von der sechsstelligen Zahl 123 456 sollen drei Ziffern gestrichen werden. Die so entstandene dreistellige Zahl soll ohne Umstellung von Ziffern durch 2 und durch 3 teilbar sein (finde mindestens 2 Lösungen).

Letzte Änderung am Donnerstag, 19 Februar 2015 20:28