»Ohne Dach ist Krach« – seit 20 Jahren

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Othmarschen (09.04.2014, Markus Krohn) · Wenn in den nächsten Tagen die Bagger zur Autobahn A7 rollen und die Baustelle zur Überdeckelung eingerichtet ist, sollten in Othmarschen eigentlich die Sektkorken knallen. Doch dazu kam es bislang nicht. Obwohl die Othmarscher um Bernt Grabow diejenigen sind, die das Deckelprojekt vor 20 Jahren ins Rollen brachten, ist ihr Ziel noch längst nicht erreicht. Das liegt daran, dass der Deckel zwar gebaut wird, aber nicht direkt vor ihrer Tür, sondern fast 10 Kilometer entfernt, in Stellingen. Also heißt es: Weitermachen und Politik und Verwaltung immer wieder an ihre Versprechen erinnern.

Ein Besuch beim Initiator in einer Nebenstraße der Reventlowstraße in Othmarschen, nicht mal 500 Meter von der Autobahn entfernt. Ein leises Dauersummen dröhnt einem in die Ohren. „Es kommt auf die Windrichtung an“, erklärt Bernt Grabow. „Manchmal kann ich auf der Terrasse sitzen, ohne Hintergrundgeräusch, manchmal hört man die Autobahn überdeutlich“. Gerade wird die A7 auf acht Fahrstreifen erweitert, denn die Verkehrsmengenprognose für den Autobahnabschnitt Bahrenfeld/Othmarschen und damit auch für den Elbtunnel mit bis zu 150.000 Fahrzeugen im täglichen Durchschnitt führte zur Einordnung in den vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans. Dazu gehört auch der Bau von Lärmschutzmaßnahmen, die vom Bund finanziert werden. Der von der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt (BSU) als „erforderlich“ bezeichnete Lärmschutz umfasst von Süden nach Norden die so genannte Galeriestrecke. Das heißt, dass derzeit nur eine halbseitige Deckelung von der Behringstraße (Ausfahrt Othmarschen) ca. 500 Meter nach Norden, ein sich anschließender Deckel von 730 Metern Länge und ca. 1.000 Meter Lärmschutzwände geplant sind.

Die Othmarscher Bürgerinitiative möchte jedoch erreichen, dass auch dieser Bereich zwischen Ausfahrt Othmarschen und der Müllverbrennungsanlage Stellingen überdeckelt wird. Das hätte nämlich entscheidende stadtplanerische Vorteile: Die zerrissenen Stadtteile Othmarschen und Bahrenfeld könnten durch einen begehbaren und begrünten Deckel repariert werden. Die Anwohner könnten vor dem Lärm der Autobahn effektiv geschützt werden. Darüber hinaus ist die Galerielösung auch optisch keine optimale Lösung. Die Lärmschutzwände wären wahrscheinlich über 10 Meter hoch. „Ohne die Abdeckelung wären die Stadtteile in ihrer weiteren Entwicklung chancenlos und die Menschen den gesundheitlichen Gefahren schutzlos ausgeliefert“, schreibt die Initiative ihre Befürchtungen in eine Informationsbroschüre. Immer wieder wurde auch über die Finanzierung des Deckels diskutiert. Im Vergleich zum Bau der Elbphilharmonie ist der Autobahndeckel ein eher nebensächliches Projekt. Im Gespräch sind Gesamtkosten in Höhe von nur 20 Mio. Euro, von denen die Stadt Hamburg weniger als 20% tragen muss. „Ein Deckel ist so etwas wie eine breitere Brücke“ versucht Grabow zu veranschaulichen, warum das Bauvorhaben vergleichsweise günstig ist.

Im Bebauungsplan von 2003 waren alle drei Autobahnabschitte, also auch der Othmarscher Teil, im vordringlichen Bedarf aufgelistet. Das bedeutete, dass alle drei Bereiche gleichzeitig gebaut werden sollten. Doch der schwarz-grüne Senat hat klammheimlich im Investitionsplan 2011 den Othmarscher Teil des Deckels von „vordringlich“ auf „weiterer Bedarf“ herab gestuft, zugunsten der Verlagerung der Wilhelmsburger Reichsstraße. Damit ist die Realisierung auf den nächsten Verkehrswegeplan verschoben worden. In dem Plan ab 2015 taucht dann der Abschnitt als „verbindlich“ gesetzt auf, aber die Initiative befürchtet nach ihren Erfahrungen aus den vergangen zwei Jahrzehnten, dass das unter Umständen auch wieder geändert werden könnte. Weitere Probleme treten bei der Abstimmung zwischen Bund und Land Hamburg auf (siehe Berichten unten). „Wir bleiben dran!“ sagt Bernt Grabow bestimmt. Seine Initiative will auf jeden Fall weiter Druck machen und regelmäßig darauf hinwirken, dass „ihr“ Deckel nicht noch später kommt.

Gefeiert wird nun trotzdem. Denn eines haben die Aktiven Othmarscher bereits geschafft: Durch ihren konstruktiven Protest und ihre regelmäßigen Kontakte zu Behördenvertretern, Politikern im Bezirk, in Hamburg und sogar in Berlin genießen sie bei den entscheidenden Gremien Respekt. Ihr Wort wird gehört. Irgendwann, hofft auch Bernt Grabow, kann er jederzeit auf seiner Terrasse sitzen und die Hummeln im Frühjahr summen hören.

Letzte Änderung am Freitag, 20 Februar 2015 07:58

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