Joja Wendt: »Ich muss einfach spielen«

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Joja Wendt bei der Aufnahme für das Cover seiner neuesten CD Joja Wendt bei der Aufnahme für das Cover seiner neuesten CD Foto: Christian Barz
Othmarschen (16.03.2016, Martin Beckmann) · Wer ihn trifft, kommt gleich zu einer angenehmen Feststellung: Trotz seines längst erlangten Ruhms ist er geblieben, wie er immer war: freundlich, aufgeschlossen, ohne Allüren. Wenn man mal davon absieht, dass er Teebeutel am liebsten zweimal aufbrüht, wenn draußen Schmuddelwetter herrscht. „Ist gut für die Stimme“, antwortet er eilig auf die fragenden Blicke. Als sei es das normalste der Welt.

Wer rechtzeitig dabei war, als die Hamburger Musikszene ihre ersten Größen hervor brachte, mag sich erinnern an Zeiten, als Joja Wendt sechzehnjährig mit Keyboard unterm Arm abends durch jene Kneipen „um die Ecke“ in den Elbvororten zog, die über einen Saal verfügten. Darin konnte man, ohne die anderen Gäste zu nerven, Kostproben seines Könnens zeigen.
In „Die Linde“ und „Gaststätte Schlag“ etwa. Bald darauf sah man ihn im „Sperl“ am Großneumarkt am Klavier. Wenig später in der „Fabrik“ und an anderen verdächtigen Stätten. Tourneen folgten. Aber erstmal wollte er als „new kid in the town“ mit den „senior“ Boogie-Klavierspielern mithalten. Vince Weber und Abi Wallenstein waren Vorbilder. Und Inga Rumpf inklusive „Frumpy“ (für später Geborene: eine der ersten Hamburger Rockbands). Die Freundschaften haben heute noch Bestand. Man half sich, und wenn überhaupt jemand den anderen überbieten wollte, geschah das in gemeinsam anberaumten Sessions. Es folgte ein Klavierstudium am Konservatorium in Hilversum und Manhatten ...
Im „Sperl“ wurde bei einem Freitagabend-Auftritt kein geringerer als Joe Cocker auf Joja aufmerksam. „Who the fuck is this tremendous pianoman“ (oder ähnlich) kam es von seinen Lippen. Detaillierter ist die Begegnung nicht überliefert. Aber sie sorgte dafür, dass der Mann mit der unglaublichen „Röhre“ den jungen Pianisten als opening act für seine eigene Deutschland-Tournee verpfichtete. Es folgen Auftritte mit Jerry Lee Lewis und Chuck Berry und bald füllte er die Laeiszhalle, die damals noch Musikhalle hieß. Joja tourt durch ganz Europa, spielt erste CDs ein („Hummelflug“, „Joja Wendt – der Pianist“). 2001 spielt er auf Schalke in der Arena vor über 100.000 Zuhörern. Live-Konzerten gilt nach wie vor seine Liebe, „gern in Sälen, wo die Menschen eng sitzen, sich mitreißen lassen“. Da kommt der Entertainer in ihm durch.

Filmmusik? „Toll“, lacht der Impresario. Deshalb hat er wohl auch die Musik zu Ottos Erfolg „Sieben Zwerge – Männer allein im Wald“ beigesteuert. Er eilt nimmermüde von Festival zu Festival, heimst nebenbei Preise ein („Louis-Armstrong-Preis“) und bereitet sich gerade auf die nächste Tournee vor.

Und schon hält es ihn nicht mehr auf seinem Platz. Soeben hat er einen Freund erkannt, der in einiger Entfernung steht, saust auf ihn zu, in Conferencier-Manier sein eigenes Handeln kommentierend und umarmt. Distanz ist nicht sein Ding. Er mag die Menschen spürbar. Deswegen ist sein Erfolg auch kein Geheimnis.

DSZ: Joja (er legt Wert auf das Du), welche Vorbilder haben Dich am stärksten beeinflusst?
Joja: Abi Wallenstein, Inga Rumpf, Joe Cocker... in dieser Reihenfolge. Aber ich habe auch beim unglaublichen Vince Weber hingehört.

Gab oder gibt es Förderer, die Du nennen magst?
Ganz klar „Poldi“, der Wirt vom „Sperl“, damals, und Vince Weber.

Bevorzugst Du bestimmte Saalgrößen?
Konzertsäle sind meist distanziert. Ich spiele sehr gern in der Laeiszhalle und würde gern mal in der Semperoper spielen. Das ist noch ein Traum.

Mancher erinnert Sie noch bei Frühschoppen, beispielsweise in der „Fabrik“...
Ich spreche da lieber von Matinees, das lässt mir mehr Spielraum. Außerdem muss ich immer ein wenig erzählen rund um die Komponisten oder aus welchem Anlass das geschrieben wurde.

Wozu brauchst Du ein eigenes Produktionsstudio?
Das hat sozusagen familiäre Gründe: Zu Hause musste ich ja auch fast pausenlos spielen, und es gab irgendwann Protest von meiner Frau und den Kin-dern. Erst haben sie mich in den Keller verbannt, aber dann habe ich eingesehen: Ausziehen ist gut für den Familienfrieden! Das ist jetzt eine Art Wohnstudio. Wenn’s später wird, übernachte ich dort auch, oft gemeinsam mit Freunden.

„Die Söhne Hamburgs“ wurden von Dir gegründet ...
Ja, ist der Zusammenschluss dreier Künstler, eines Filmschauspielers, dem hinreißenden Rolf Claussen, DER Soulstimme Hamburgs, Stefan Gwildis und mir. Wir bezeichnen uns auch als die „Best ager boy band“.

Möchtest Du noch etwas sagen zu Rimski Korsakows „Hummelflug“?
...darauf werde ich oft angesprochen. Es geht mir aber weniger darum, das Stück möglichst noch schneller zu spielen, sondern ist spiele mit der Rechten die Originalpartitur, während die Linke mit einer Art „Mashup-Mix“ (auch „Bastard Pop“ = Zitate bekannter Titel, d. Red.) begleitet.

Und dann lässt es sich der „Steinway-Artist“  nicht nehmen, noch kurz darauf hin zu weisen: „Die Tournee 2016“ startete bereits im Februar. Diesmal erstmals hauptsächlich mit Eigenkompositionen und ohne Festlegung auf bestimmte Genres. „Zwei Hamburger Stationen haben wir eingebaut“ (Laeiszhalle, 24.03. und 30.06.).

www.semmel.de
www.jojawendt.com

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