Im Berliner Schloss Bellevue ist Seelsorgerin Rhein begeistert vom Staatoberhaupt: „Es ist ein gutes Gefühl, einen Pastor als Staatsoberhaupt zu haben.“ Die DorfStadtZeitung traf die Religionslehrerin, die sich im Hospizdienst der Johanniter, in der Krankenhaus-Seelsorge in Altona, in der Seniorenbetreuung im Reinckestift und im Vorstand der Christuskirche engagiert: Ihre Augen strahlen blau in der Wintersonne, wirken wach und lebenslustig. Die frischgebackene Trägerin eines Bundesverdienstkreuzes ist durchgestylt und wirkt jung. Nichts weist auf ihre oftmals ernsten, anstrengenden oder mit Trauer verbundenen Tätigkeiten hin. Bei einem Cappuccino in der Waitzstraße betont die Ehefrau und Mutter: „Glaube, Kirche, Familie und mein Mann machen mich stark.“ Deshalb nahm sie ihren Mann Hans-Werner und ihre Kinder in die Hauptstadt mit. Deshalb kann sich Rhein auch in viele Aufgaben gleichzeitig hinein knien: „Mein Herz schlägt schon immer für Menschen, die an der Seite stehen.“
Wenn morgens das Telefon klingelt, kommt meistens noch unbekannte Arbeit auf sie zu. Es können Kranke und ihre Angehörigen sein, die sie auf ihrem letzten Lebensweg begleiten soll. Mit Gesprächen und praktischer Hilfe. Dabei berühre es sie, „wenn Menschen von etwas berichten, das lange verschüttet war.“
Sie engagiert sich auch im Bauausschuss ihrer Gemeinde: „Sogar Gebäude brauchen eine Lobby“. Sie habe bereits ein teures Energieproblem gelöst und möchte die Außenmauern ihrer Kirche sanieren lassen.
Wenn Sie mal nicht für den Johanniter-Orden oder weitere Projekte im Einsatz ist, gibt es einen Ort, den Sie besonders mag: „Der Golfplatz am Falkenstein ist nah, wunderschön und hat eine gute Gemeinschaft“. Marcus Schmidt
Gute Gründe für gute Taten
So beschreibt der Bundespräsident die Geehrten: „Stefanie Hempel ist im Gemeinderat der evangelischen Kirchengemeinde in Hamburg-Blankenese vielfältig engagiert. Sie leitet die Gemeindebriefredaktion, gibt wichtige Impulse in der Gemeindeakademie und ist die Ansprechpartnerin für Kontakte zum Hospizverein. Darüber hinaus gehört Stefanie Hempel zum Blankeneser Freundeskreis des Schleswig-Holstein Musikfestivals. Im Jahr 2000 begann sie mit dem Aufbau, der Organisation und dem Einwerben von Spenden für das Sozialprojekt Jamliner. Der Jamliner ist ein zu einem professionellen Tonstudio umgebauter Bus, der tageweise in sozialen Brennpunkten der Hansestadt Halt macht. Mit einer gelungenen Mischung aus Musik und Fürsorge erreicht Jamliner jährlich etwa 300 sozial benachteiligte Hamburger Kinder und Jugendliche und fördert insbesondere die Integration Jugendlicher mit Migrationshintergrund.“
Und zu Kristina Rhein sagt Bundespräsident Joachim Gauck: „Kristina Rhein ist seit mehr als 30 Jahren auf vielfältige Weise ehrenamtlich engagiert. Über 17 Jahre lang leistete sie mehrere Stunden pro Woche Krankenhausseelsorge im Altonaer Krankenhaus. Sie initiierte einen ambulanten Hospizdienst des Johanniterordens mit, ließ sich zur Sterbebegleiterin ausbilden und begleitet Menschen in der letzten Phase ihres Lebens. Außerdem bringt sie sich seit etwa zehn Jahren in der Seniorenbetreuung im Reinckestift in Hamburg-Othmarschen und im Heinrich-Gaus-Haus in Wedel ein. Darüber hinaus gehört Kristina Rhein dem Team des Projekts Life Music now an. In Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Hamburg organisiert sie kleine Konzerte in Altenheimen, Kinderheimen und Gefängnissen. Zusätzlich ist sie Vorsitzende des Bauausschusses im Kirchenvorstand der Christuskirche Othmarschen in Hamburg.“