Diese Seite drucken

Bezirks-SPD bringt Lösungsvorschlag für den Campus Rissen

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Rissen (15. Januar 2021, PM) · Die Ergebnisse des durch die Behörde für Schule und Bildung veranlassten Variantenvergleichs zur Erweiterung des Schulcampus Rissen liegen nun vor. Die SPD-Fraktion spricht sich für den neuen Standort Apfelwiese aus. So wird zwar ein kleiner Teil der Brünschenwiesen bebaut, gleichzeitig bietet sich aber die Chance den gesamten Naturraum Brünschenwiesen dauerhaft zu schützen!
Dazu der Fraktionsvorsitzende Thomas Adrian: „Die Suche nach neuen Schulstandorten in Altona war in den vergangenen Jahren häufig konfliktbehaftet. Ich freue mich, dass es in Rissen jetzt gelungen ist, einen offen und transparenten Planungsprozess auf den Weg zu bringen, der auch die Bedenken aufgreift, die sich zum Naturschutz formuliert hatten. Wenn Schulbehörde und Bezirk wie hier an einem Strang ziehen, kommen wir schnell zu einem guten Ergebnis für die Schülerinnen und Schüler.

Nach Abschluss der Prüfung möglicher Schulerweiterungsflächen für den Schulcampus Rissen durch die Schulbehörde kristallisiert sich aus Sicht der SPD-Fraktion nun ein klarer Favorit heraus: Die jetzige Apfelwiese. So wird nur ein kleiner Teil der Brünschenwiese bebaut. Weiterhin bietet sich so die Chance den ganzen Naturraum Brünschenwiesen dauerhaft zu sichern, hierzu soll der B-Plan Rissen 7 entsprechend abgeändert werden.

Dazu Henrik Strate, SPD-Wahlkreisabgeordneter aus Rissen, Vorsitzender des Planungsausschusses und stellvertretender Vorsitzender der Bezirksversammlung Altona: „Die Aufgabe einen vernünftigen Standort für die Erweiterung des Schulcampus Rissen zu finden, war, im Spannungsfeld zwischen den Bedarfen der Schulgemeinschaft und den Bedarfen des Umweltschutzes, sehr anspruchsvoll und nicht konfliktfrei. Umso mehr freuen wir uns, dass die Schulbehörde nun sehr transparent und anhand eines klaren Kriterienkatalogs die Vor- und Nachteile möglicher Standorte aufgezeigt hat. Das war auch dringend notwendig, da die anfänglich angedachte umfangreicherer Bebauung der Brünschenwiesen vor Ort zu Recht auf großen Widerstand getroffen ist.

Die Nutzung der Apfelwiese hat sich als die beste Option herausgestellt und wir nehmen damit nur einen sehr kleinen Teil der Brünschenwiesen in Anspruch Gleichzeitig ist die Nähe zum jetzigen Schulstandort gegeben. Das diese Fläche bereits im Besitz der Stadt Hamburg ist und fertiges Planrecht besteht, sind weiterer wichtige Faktoren, die helfen, den Ausbau in einem vernünftigen Kostenrahmen zu bewegen. Ein vollständiger Verzicht auf die Inanspruchnahme von unbebauten Flächen wäre sicherlich die wünschenswerteste Option gewesen. Die nun gefundene Lösung ist allerdings ein sehr guter Kompromiss, der Naturraum erhält und gleichzeitig die Weichen für einen zukunftsfähigen Schulstandort in Rissen stellt“, so Strate weiter. Die Herstellung der neuen Schulgebäude soll dabei aus Sicht der SPD-Fraktion entsprechend der Hamburger Holzbaustrategie in vorbildlicher Weise in ökologischer, naturnaher und erkennbarer Holzbauweise erfolgen und geeignete Mittel für Dach-begrünung und/oder Photovoltaik vorgesehen werden. „Im Zuge der Entscheidung für eine Bebauung der Apfelwiese bietet sich uns jetzt die Chance, den gesamten Naturraum Brünschenwiesen ein für alle Mal dauerhaft zu sichern“, so die Einschätzung von Strate.

Hierzu hat die SPD einen Antrag an den kommenden Planungsausschuss (20.1.2021) auf den Weg gebracht. Ziel des Antrages ist es die Flurstücke 1804, 1807,1809 und 1801 des Naturraums Brünschenwiesen dauerhaft aus der Planungsfläche Schulbau zu entlassen und planrechtlich als Naturflächen abzusichern. Langfristig strebt die SPD an, mindestens den nördlichen Teil der Brünschenwiesen als Naturschutzgebiet auszuweisen. Hierfür ist eine ökologische Aufwertung der Flächen angedacht.

Die Stärkung des Schulcampus Rissen bei gleichzeitiger Sicherung und Aufwertung des Naturraums Brünschenwiesen, das wäre eine echte Win-win-Situation für den Stadtteil“, so Strate abschließend.

Hintergrund: Aufgrund steigender Schülerzahlen ist der Ausbau des Schulcampus Rissen dringend notwendig. In einem ersten Planungsaufschlag gab es von Seiten der Behörde für Schule und Bildung (BSB) das Signal, eine größere Fläche der Brünschenwiesen zu bebauen. Laut geltendem Bebauungsplan Rissen 7 ist diese Fläche als Schulbedarfsfläche ausgezeichnet. Naturschutzverbände und Anwohnerinnen und Anwohnern kritisierten die Planungen unter anderem im Rah-men einer öffentlichen Anhörung des Planungsausschusses sowie des Ausschusses für Grün, Naturschutz und Sport der Bezirksversammlung Altona im November 2020 scharf. Im Anschluss der öffentlichen Anhörung der Bezirksversammlung Altona hat die Behörde für Schule und Berufsbildung (BSB) daher weitere Alternativflächen prü-fen lassen und einen Variantenvergleich durchgeführt. Dabei wurden mehrere Opti-onen, darunter auch aus dem Stadtteil benannte Varianten, verglichen und nach ver-schiedenen Kriterien untersucht (u. a. Wirtschaftlichkeit, Nähe zum Standort, Umwel-taspekte, Meinung der Schulgemeinschaft, öffentliche Meinung, Planrecht). Die Er-gebnisse dieses Variantenvergleichs liegen nun vor.