So wird die Streuobstwiese von dem gemeinnützigen Verein WeField e.V. angelegt, mit hochstämmigen Apfelbäumen, Birnen, Kirschen und Zwetschgen, darunter sehr seltene alte Sorten wie Purpurroter Cousinot oder Altländer Pfannkuchen Apfel. Die Obstwiese geht am Rand in eine Wildhecke über, die von dem ebenfalls gemeinnützigen Heckenretter e.V. ausschließlich mit Wildsträuchern geplant wurde, die essbare Früchte tragen.
“Die Bedeutung von Hecken für die Biodiversität wird immer noch unterschätzt”, meint Heckenretter-Vorsitzende Alexandra Werdes. “Auf Gut Haidehof können wir zeigen, welche Vielfalt in unseren heimischen Gehölzen steckt.” Rund 20 verschiedene Strauch-Arten werden gepflanzt, von Berberitzen über Schlehen bis zu Wacholder.
Hannes Höhne, vom Gut Haidehof, erklärt: “Es handelt sich dabei um eine Lernhecke in mehrfacher Hinsicht. Einerseits sollen künftige Besucher*innen des Hofes unsere heimischen Wildfrüchte und ihre Weiterentwicklung zum Kulturobst im Rahmen einer wachsenden Lernlandschaft, die wir mit unserem Verein aufbauen möchten, kennenlernen. Andererseits wollen wir austesten, welche Arten auf unserem Standort und unter veränderten Klimabedingungen am besten zurechtkommen.” Die Erkenntnisse sollen genutzt werden, um die Fläche später um ein Agroforstsystem zu erweitern, in dem ertragreiche Obstgehölze mit Weidewirtschaft kombiniert werden. Streuobstwiesen und Hecken sind nichts anderes als traditionelle Formen der Agroforstwirtschaft, die in der regenerativen Landwirtschaft als moderne Anbausystemen neu interpretiert werden.
“Indem wir wieder mehr Bäume und Sträucher in landwirtschaftliche Flächen integrieren, fördern wir nicht nur die Artenvielfalt, sondern schützen auch das Klima und steigern den Ertrag”, sagt Lasse Peters von WeField e.V . “Denn jedes Gehölz bindet nicht nur dauerhaft Kohlenstoff und entzieht der Atmosphäre klimaschädliches CO2, sondern hat auch einen Nutzen für Mensch und Natur.”
Die Teilnehmenden werden von erfahrenen Teamern eingeführt, lernen dabei die zum Teil seltenen Gehölze kennen und erfahren Wissenswertes über die ökologischen Zusammenhänge und regenerative Landwirtschaft. Um 9 Uhr wird zu den Spaten gegriffen, gegen 16 Uhr soll der Tag mit einem heißen Holunder-Punsch ausklingen.