Das sogenannte alte Handwerk wird heute nur noch in Museen dargestellt oder auf Kunsthandwerk-Märkten vorgeführt. Das gilt auch für das Uhrmacher-Handwerk bei mechanischen Uhrwerken. Der Beginn der industriellen Produktion von Uhren im
19. Jahrhundert änderte das Berufsbild grundlegend: Die Anfertigung neuer Uhren trat hinter Handel, Wartung und Reparatur zurück. Uhren wurden dann später sogar eher weggeworfen und günstig neu erworben, vor allem nach dem 2. Weltkrieg, mit dem Aufkommen billiger, industriell hergestellter Quarz-Uhren.
Am 15. September 1898 eröffnete der damals 28-jährige Uhrmacher-Meister Otto Max Caspers aus Preetz sein Uhren- und Schmuckwaren-Geschäft an der Mühlenstraße 40. Seitdem haben drei Generationen Uhren und Schmuck verkauft und repariert:
1947 übernahm der gebürtige Stettiner Uhrmacher-Meister Georg Tewis das Geschäft, das er vergrößerte, indem er den benachbarten Schuhladen in die Ladenfläche miteinbezog.
1971 verkaufte er aus Altersgründen an den gebürtigen Berliner Uhrmacher Rudolf Haase. Seit 1983 ist Roswitha Strauß die Inhaberin, die das Geschäft bis heute unter dem Namen Uhren-Haase weiterführt. Ihr ist es zu verdanken, dass das Stadtmuseum unzählige kleine Uhren-Werkteile aus der 120-jährigen Geschichte des Geschäftes in der Ausstellung zeigen kann. Mit großer Akribie hat sie diese Schätze bewahrt und für die Ausstellung zusammengestellt – unterstützt von ihrer Mitarbeiterin Waltraut Boos-Klindt.
Stadtmuseum Wedel
Küsterstraße 5, 22880 Wedel
Internet-Seite