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Ein Fest für Blankenese

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Blankenese wurde dieses Jahr erstmals mit Pfahlewern illuminiert Blankenese wurde dieses Jahr erstmals mit Pfahlewern illuminiert Foto: Konstantin Yuganov – Fotolia/Krohn

Blankenese (10.12.2015, Markus Krohn) · Es ist vollbracht! Nach mehreren erfolglosen Anläufen ist es der Quartiersmanagerin Ina Würdemann und der Blankeneser Interessengemeinschaft gelungen, in Blankenese entlang der Bahnhofstraße und der Blankeneser Landstraße eine Weihnachtsbeleuchtung zu etablieren. Die Pfahlewer, die nun weihnachtliche Stimmung in die Haupt-Einkaufstraßen zaubern, waren im 18. und frühen 19. Jahrhundert das charakteristische Fahrzeug der Blankeneser Fischer. Dieses Symbol ist als Weihnachtsbeleuchtung einmalig in Hamburg. Mit Hilfe zahlreicher Sponsoren, der Wirtschaftsbehörde Hamburg und der Freiwilligen Feuerwehr Blankenese konnte die Beleuchtung gerade noch rechzeitig zum 1. Advent installiert werden. Auch ansonsten soll die Einkaufsmeile attraktiver werden.

Für Ina Würdemann und die Blankenese Interessen-Gemeinschaft e.V. (BIG) ist es ein großer Erfolg, dass das Zentrum im Advent mit leuchtenden Pfahlewern geschmückt ist. Mehrfach hatten engagierte Unternehmer einen Anlauf genommen, um die Finanzierung dafür zu sichern – vergeblich. Am Montag stießen die Verantwortlichen daher gemeinsam auf ihren Erfolg an. Allerdings ist die Weihnachtsbeleuchtung nur ein kleiner Baustein, um das Zentrum rund um den Marktplatz und die Einkaufstraßen in Blankenese attraktiver zu gestalten. Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Blankeneser Institutionen und Bürger in einem aufwändigen Bürgerbeteiligungsverfahren und moderierten Treffen mit dem Bezirksamt Altona auf Verschönerungsmaßnahmen verständigt.

In der Bezirksversammlung im Oktober hat die Bezirksversammlung Altona nun einen gemeinsamen Antrag der Fraktionen SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU beschlossen, das Bezirksamt Altona möge auf der Basis der bestehenden Vorplanung, der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung und der Beschlüsse des zuständigen Fachausschusses nunmehr eine Entwurfsplanung und ein belastbares Finanzierungskonzept für die Planung und Durchführung der Umgestaltung des Blankeneser Ortskerns erarbeiten. Des Weiteren solle ein Wettbewerb zum Standort, zur Architektur und zur Funktion eines möglichen Neubaus des Markthauses ausgelobt und abschließend geprüft werden, ob und in welcher Höhe private Mittel für eine Co-Finanzierung zur staatlichen Finanzierung eingeworben werden können. Zudem wird der Landesbetrieb für Verkehr gebeten, die notwendigen Maßnahmen zu einer kontrollierten Parkraumbewirtschaftung im Blankeneser Ortskern zukünftig sicherzustellen.

Wolfgang Kaeser (SPD-Bezirksfraktion) ist schon seit vielen Jahren am Entwicklungsprozess in Blankenese beteiligt: „Der Fortschritt ist eine Schnecke, jedoch auch sie kommt ans Ziel, hat einmal ein kluger Mensch gesagt. Dieses Bild passt zu den jahrelangen Bemühungen, den Ortskern in Blankenese umzugestalten. Die Vergangenheit hat uns gelehrt, dass es besser ist, mit den Bürgerinnen und Bürgern zu planen, als gegen sie. Ich freue mich deshalb sehr, dass wir über das von uns beschlossene Bürgerbeteiligungsverfahren nunmehr wissen, was die Bürgerinnen und Bürger in Blankenese wirklich wollen. Den Ergebnissen haben 98 Prozent der Blankeneserinnen und Blankeneser in einer öffentlichen Versammlung zugestimmt.

Die Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen, so Wolfgang Kaeser weiter, bedeuteten tatsächlich Fortschritt und Gewinn für Blankeneses Attraktivität, darüber hinaus stellen sie jedoch auch einen Beitrag zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit des Geschäfts- und Tourismusstandortes Blankenese dar. Dies gelte insbesondere für eine Verbesserung der Verweil- und Erlebnisqualität des Blankeneser Marktplatzes, eine während der marktfreien Zeiten autofreie Marktfläche, eine wesentlich verbesserte Oberflächengestaltung der Marktfläche und die Wiederherstellung historischer Blickbeziehungen. Eine wichtige Voraussetzung für eine Verbesserung der Gesamtsituation sei auch eine kontrollierte Parkraumbewirtschaftung zur Verbesserung der Parkraumsituation für die Kunden und Geschäftsleute.

Abschließend stellt Kaeser fest: „Jetzt müssen zeitnah die nächsten erforderlichen Schritte folgen, nämlich weitere Planschritte und die Sicherstellung einer belastbaren Finanzierung. Ich hoffe, dass dies, wie auch bei dem vorliegenden Beschluss interfraktionell gelingt, und das weitere Verfahren von einer organisierten Blankeneser Öffentlichkeit von den maßgeblichen Akteuren konstruktiv, kritisch begleitet wird.

Die Hauptgrundlage für die Finanzierung der Gestaltungsmaßnahmen wird für den Doppelhaushalt 2017/18 geplant. Außerdem hofft der Bezirkspolitiker, dass ungenutzte Mittel aus den Haushalten der Bezirke nach Jahresabschluss in einen Investitionstopf für Blankenese fließen könnten sowie Mittel aus der laufenden Unterhaltung von Straßen und Grünanlagen zurückgehalten bzw. für die Gestaltung des Blankeneser Zentrums verwendet werden können. Für weitere Maßnahmen werden auch Sponsorengelder eingeworben werden müssen. Ein Business-Improvement-District (BID), wie in der Waitzstraße, wurde zwar angedacht, aber für Blankenese zunächst wieder verworfen.

www.blankenese-ig.de

Gelesen 2941 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 10 Dezember 2015 10:31