Zuvor hatte es eine Ankündigung der Gegner der aktuellen Planungen am Blankeneser Markt gegeben, ein Bürgerbegehren zur Ortskernumgestaltung zu starten. Damit würde die Planung bzw. Umsetzung des Projektes zumindest um sechs Monate verschoben. Ein Bürgerbegehren kostet darüber hinaus etwa 250.000 Euro – ein Viertel der Kosten, die die Ortskernumgestaltung kosten soll. Das wollen die Mitglieder des Arbeitskreises unbedingt verhindern.
Darum geht es: Seit mehreren Jahren planen ehrenamtliche Vertreter verschiedener Blankeneser Institutionen und Vereine gemeinsam mit Bezirkspolitikern und Bezirksverwaltung im Rahmen des Zukunftsforums Blankenese die Umgestaltung des Blankeneser Marktplatzes. Regelmäßig fanden öffentliche Präsentationen und Diskussionsveranstaltungen statt. 2012 startete der Prozesses mit einem ausführlichen Bürgerbeteiligungsverfahren in Blankenese. Schon in diesen Tagen sollten die Bagger anrollen, um den ersten Bauabschnitt umzusetzen.
Viele Blankeneser, die damals den Bürgerbeteiligungsprozess begleitet haben, freuten sich auf das Ergebnis: Vor allem soll es in der Mitte des Stadtteils einen offenen Platz geben mit großzügigen Blickachsen zwischen der Bahnhofstraße, dem Vorplatz des S-Bahnhofes und der Blankeneser Kirche am Markt. Die Kirchengemeinde will sich der Gestaltung anschließen und den Vorplatz der Kirche entsprechend der Planungen der Stadt anpassen. Gleichzeitig sollte der Marktplatz nicht nur an Markttagen für die Blankeneser Treffpunkt sein, sondern an allen Tagen in der Woche. Daher planten die Vertreter von Kirchengemeinde, Zukunftsforum, Geschäfts- und Marktleuten, Bürgerverein, Parteien und Schulen einen autofreien Marktplatz. Dafür mussten Parkplätze an anderer Stelle geschaffen werden. Das Dauerparken auf den Parkplätzen in der Bahnhofstraße wurde durch die Einführung des Parkraummanagements quasi abgeschafft. Vorteil für die Kunden der Geschäfte: Es gibt wieder Parkplätze zum Einkaufen.
Doch seit einigen Monaten regt sich Widerstand gegen die Planung von einigen Blankenesern, die sich in der „Interessengemeinschaft Blankeneser Markt“ organisiert haben. 30 Blankeneser haben sich in dieser Gemeinschaft zusammengefunden und entsandten nun ebenfalls zwei Vertreter in den Arbeitskreis Ortskernumgestaltung. Der IG Blankeneser Markt bemängelte in der Sitzung vom Montag vor allem Planungsfehler bei der Nivellierung und der Schrägaufstellung der Parkplätze in der Propst-Paulsen-Straße. Konkrete Gegen- oder Kompromissvorschläge legten die Vertreter nicht vor. Gleichzeitig mahnten sie eine bessere Informationspolitik des Gremiums an.
Jetzt soll es weitere Gespräche geben, um die Interessengemeinschaft einzubinden.
Ortskern Blankenese: Zurück auf Start?
Blankenese (27. Juni 2017, Markus Krohn) · Gibt es einen Kompromiss? Oder versinkt Blankenese in Diskussionen? Wolfgang Kaeser (SPD-Bezirksfraktion) machte schon am Anfang der Sitzung des Arbeitskreises Ortskernumgestaltung Blankenese deutlich, dass das Projekt insgesamt auf der Kippe stehe, sollte es nicht bald Einigkeit über die weitere Vorgehensweise geben.
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