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Missbrauch in Rissen: Massen-Gentest soll Täter enttarnen

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Rissen (24.02.2014, Marcus Schmidt) · Die Aula des Gymnasiums Rissen am Sonntag: Zwei junge Männer sitzen auf harten Stühlen. Acht Mitarbeiter, acht Aktenordner und Kästen voller „Forensik-Abstrichtupfer“ umgeben sie. Jeweils eine Kommissarin der „Gen-Jäger“ des Landeskriminalamtes tupfen mit Wattestäbchen Speichel aus ihren Mündern: Ein Gentest, der den Sexgangster ausfindig machen soll, der im September Mädchen und junge Frauen angesprochen hat!

Gegen Geld wollte er, dass Sie ihn befriedigen. Einmal hatte der Unbekannte sich durchgesetzt. Ab jetzt vergleicht das Landeskriminalamt seine Spuren mit Proben, die 16- bis 25-Jährige in der Schule abgegeben haben.
630 hätten eine Einladung bekommen, so ein Kommissar, etwa die Hälfte war am ersten Tag zu Besuch. Zwei Tage, jeweils von 10 bis 17 Uhr, hatten Vorgeladene Zeit, zu erscheinen. Das Ergebnis vom Sonntag stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Wer nicht gekommen war, erhalte schon mal Besuch von der Kripo, verriet ein Leiter der Fahnder. Dabei kam heraus: Manche Abwesende seien gerade im Ausland. Andere kamen erst am Sonntag. Eine Mutter fragte die Sachbearbeiterinnen am Eingang zur Aula: „Mein Sohn hat den Zettel verloren – kann er trotzdem kommen?“ Mit einem Ausweis sei das kein Problem, so die Dame mit der „Gästeliste“. Manche brachten ihre Freundinnen mit. Andere plauderten mit Gleichaltrigen. Ein Atmosphäre wie in einem Wahllokal!

DorfStadt.de berichtete bereits im Februar über diese Aktion der Polizei.

Letzte Änderung am Donnerstag, 26 Februar 2015 17:37