Wie geht es mit der Magistralentwicklung weiter, Herr Strate?
Elbvororte (5. Oktober 2023, Markus Krohn) • Wohnen hat sich wieder mal verteuert. Wenn jetzt nicht bald wieder neue Wohnungen gebaut werden, werden Mieten und Nebenkosten vermutlich weiter steigen. Im Augenblick stockt der Wohnungsbau wegen steigender Zinsen und Baukosten, doch zusätzlich gibt es vor allem im urbanen Raum kaum Grundstücke, die für den Wohnungsbau zur Verfügung stehen. Ein Hindernis: Das fehlende Baurecht.
Als vor fünf Jahren zum ersten Mal über die Entwicklung der Grundstücke entlang der Magistralen in den Elbvororten diskutiert wurde, überschlugen sich Investoren mit Angeboten und kauften reihenweise Grundstücke, um sich Bauland zu sichern. Doch ohne gültige Bebauungspläne gibt es auch keine Baugenehmigungen. Bis auf wenige Ausnahmen, die der Bezirk durchwinkte um die Baustatistik zu schönen ist nichts passiert. Das Ergebnis ist, dass zahlreiche Immobilien entlang der Sülldorfer Landstraße derzeit leer stehen und verrotten. Kein schönes Bild. Ein paar der letzten Häuser, die jetzt einem Neubau weichen, standen an der Ecke Sülldorfer Landstraße/Schenefelder Landstraße. Vor ein paar Tagen begannen die Ausschachtungsarbeiten – ein Hoffnungsschimmer?
Als vor fünf Jahren zum ersten Mal über die Entwicklung der Grundstücke entlang der Magistralen in den Elbvororten diskutiert wurde, überschlugen sich Investoren mit Angeboten und kauften reihenweise Grundstücke, um sich Bauland zu sichern. Doch ohne gültige Bebauungspläne gibt es auch keine Baugenehmigungen. Bis auf wenige Ausnahmen, die der Bezirk durchwinkte um die Baustatistik zu schönen ist nichts passiert. Das Ergebnis ist, dass zahlreiche Immobilien entlang der Sülldorfer Landstraße derzeit leer stehen und verrotten. Kein schönes Bild. Ein paar der letzten Häuser, die jetzt einem Neubau weichen, standen an der Ecke Sülldorfer Landstraße/Schenefelder Landstraße. Vor ein paar Tagen begannen die Ausschachtungsarbeiten – ein Hoffnungsschimmer?
Die DorfStadtRedaktion sprach mit Henrik Strate, dem Vorsitzenden des Planungsausschusses:
DorfStadtRedaktion: Herr Strate, wie geht es mit der Magistralentwicklung weiter?
Henrik Strate: Die Stadtentwicklungsbehörde hat in den vergangenen Monaten ein Leitbild für die Magistralen in der ganzen Stadt entwickelt, das hoffentlich bald öffentlich vorgestellt wird. Dabei geht es neben der verbindenden roten Linie auch um Ideen, die Individualität der Stadtteile zu nutzen. Die konkrete Feinarbeit liegt aber vor Ort, bei den Bebauungsplänen und Bauanträgen. Hier fehlt noch einer Altonaer Gesamtplan, der auf die Idee folgen muss.
Wann werden den Bürgerinnen und Bürgern die Pläne vorgestellt?
Das passiert Stück um Stück. Jeder Plan wurde oder wird ausgiebig diskutiert werden müssen.
Welche Bereiche entlang der Magistralen sind für Sie besonders schützenswert? Kann so etwas wie das Waldhotel Iserbrook erhalten werden?
Unsere Magistrale lebt neben dem Grün entlang der Straße auch von besonderen Orten mit Freiräumen, mit Identifikationspotenzial, mit Möglichkeiten der Begegnung. Das hat auch der Oberbaudirektor bei der MagistralenVeranstaltung letztes Jahr betont. Dieser Ort gehört als zweitältestes Haus von Iserbrook nach meiner Überzeugung auf jeden Fall dazu und sollte nicht verloren gehen.
Gibt es aus Ihrer Sicht überhaupt noch Potential für günstige Wohnungen im Hamburger Westen? Wie könnte sich Ihrer Meinung nach der Wohnungsbaumarkt erholen? Kann die Bezirkspolitik dafür überhaupt irgendetwas tun?
Die Lage auf dem Wohnungsbaumarkt ist besorgniserregend. Hohe Zinsen und teure Baustoffe drohen den erfolgreichen Wohnungsbau der letzten Dekade zur Stagnation zu treiben. Im Großen wird man über substanzielle Förderprogramme im Bund nachdenken müssen. Vor Ort müssen wir dafür sorgen, dass ausreichend Baurecht besteht und Genehmigungen schneller erteilt werden können.
Was halten Sie von weiteren 30er Zonen in den Elbvororten?
Altona ist bereits wohl der Bezirk mit den meisten und größten zusammenhängenden 30erZonen Hamburgs und das ist gut so. An der einen oder anderen Stelle wird man vor Schulen und sozialen Einrichtungen streckenbezogene 30erBegrenzungen noch ergänzen können.
Viele Leser haben das Gefühl, dass das Straßenbegleitgrün (u.a. am Sülldorfer Kirchenweg) vom Bezirk nicht gepflegt wird. Sehen Sie hier Handlungsbedarf?
An vielen Straßen, gerade auch am Sülldorfer Kirchenweg, stören sich manche auch an ausufernden privaten Hecken, die den Gehweg verschmälern. Dort, wo Stadtgrün gefragt ist, kann man über den Meldemichel online schnell und unbürokratisch Bescheid geben. Und meine Erfahrungen sind hier meistens positiv.
Die nächste Öffentlichkeitsbeteiligung im Rahmen des Magistralenkonzeptes Altona ist übrigens für Anfang Dezember dieses Jahres in Iserbrook geplant.
Immobilienbewertung