Als sich eine Kölner Schülerin 2015 in einem Tweet darüber beschwerte, sie könne eine Gedichtanalyse in vier Sprachen schreiben, habe aber keine Ahnung von Miete, Steuern und Versicherungen, löste dies eine Debatte über die ökonomische Bildung an deutschen Schulen aus. Auch Juri Galkin und Lorenzo Wienecke, damals selbst noch Schüler, konnten sich damit identifizieren. Entsprechend ihres Mottos „Machen statt meckern” gründeten sie die Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung und riefen 2019 den Zukunftstag ins Leben.
„,So einen Projekttag hätte ich mir als Schüler auch gewünscht.´ – Das ist die erste Reaktion, wo immer wir vom Zukunftstag erzählen“, sagt Juri Galkin. Inzwischen wird der Projekttag jedes Jahr an hunderten Schulen in ganz Deutschland veranstaltet. 2022 fanden zudem erste Projekttage in Österreich statt, in diesem Jahr folgt die Schweiz. Jeder Zukunftstag besteht aus vier Workshops: Steuern, Finanzen, Krankenkassen und Wohnen. Das Team der IWJB übernimmt die Organisation der Projekttage und stellt die Lerninhalte zur Verfügung. Die Workshops werden jedoch von ehrenamtlichen Referentinnen und Referenten aus der Praxis gehalten, die alle Rückfragen der Schülerinnen und Schüler kompetent beantworten können.
„Mit dem Zukunftstag bieten wir jungen Menschen ganz praktische Hilfestellung und geben ihnen Wissen mit auf den Weg, das sie beim Start ins Erwachsenenleben brauchen. Darüber hinaus adressieren wir aber auch gesellschaftliche Probleme. So machen wir im Finanzworkshop darauf aufmerksam, dass es wichtig ist, schon in jungen Jahren finanziell für das Alter vorzusorgen, um nicht in die Altersarmut zu rutschen. Und wir leisten einen Beitrag zur sozialen Gerechtigkeit, denn wir sind der Überzeugung, dass finanzielle Bildung nicht vom Elternhaus abhängig sein sollte. Mit dem Zukunftstag erreichen wir alle jungen Menschen, unabhängig von ihrer sozialen Herkunft“, erklärt Lorenzo Wienecke.
Bundesfinanzminister Christian Lindner ist bundesweiter Schirmherr des Zukunftstags. Darüber hinaus unterstützen der hessische Kultusminister, Prof. Dr. Alexander Lorz (CDU) sowie die Kultusministerin aus Schleswig-Holstein, Karin Prien (CDU) das Projekt jeweils auf Landesebene. Seit 2020 besteht zudem eine Kooperation mit der Bundesschülerkonferenz.