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Echte Alternative oder nur Verhandlungsmasse? Die Kandidaten für den Bezirksamtsleiterposten

Die Suche nach einer neuen Bezirksamtsleitung in Altona wird zum politischen Testfall

Der Bezirk Altona sucht eine neue Führungspersönlichkeit im weißen Rathaus, die die politschen Lager vereint und die rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motiviert.
Foto: Markus Krohn

Elbvororte/Bezirk Altona (5. Juni 2025, Markus Krohn) · Im Bezirk Altona steht ein politischer Führungswechsel bevor – und mit ihm eine Machtprobe zwischen den Fraktionen. Nach dem Rückzug der bisherigen Bezirksamtsleiterin Dr. Stefanie von Berg (Grüne) haben die drei stärksten Fraktionen im Bezirk ihre eigenen Kandidaten ins Rennen geschickt. Die politische Bewertung dieser Personalien offenbart: Es geht längst nicht nur um die Eignung, sondern auch um strategische Positionierungen in einem zunehmend fragmentierten Machtgefüge.

Grüne setzen auf Kontinuität – trotz Kritik

Als stärkste Fraktion reklamieren die Grünen weiterhin das Vorschlagsrecht für sich. Sie unterstützen Sebastian Kloth, den bisherigen Baudezernenten in Altona. Mit ihm setzen die Grünen auf einen Verwaltungsprofi, der für Kontinuität und Sachkenntnis steht. Doch das ist nicht unumstritten: Die SPD war mit der Amtsführung der bisherigen grünen Bezirksamtsleiterin deutlich unzufrieden, die Linksfraktion haderte ebenfalls mit ihrem Führungsstil. Kloth gilt als loyaler Verwaltungsbeamter, aber auch als jemand, der fest im grünen Lager verortet ist – was den nötigen Konsens mit anderen Fraktionen erschwert.

SPD bringt eigenen Mann – aber ohne sichere Mehrheit

Die SPD geht mit Mark Classen ins Rennen, der sich selbstbewusst als Gegenentwurf zur bisherigen Leitung präsentiert. Er will „frischen Wind“ ins Rathaus bringen, wie er es formuliert. Classen steht für einen pragmatischeren Kurs und eine stärkere Orientierung an sozialen Themen. Doch ihm fehlt ein entscheidender Trumpf: eine sichere Mehrheit. Um seine Wahl zu sichern, müsste die SPD entweder ein fragwürdiges Bündnis mit der AfD eingehen – was sie offiziell ausschließt – oder eine Kooperation mit der CDU oder gar den Grünen suchen. Der SPD-Kandidat ist damit nicht nur inhaltlich, sondern vor allem taktisch unter Druck. Immerhin kennt er den Bezirk aus seinem Engagement  von 2008 bis 2014 als Abgeordneter der Bezirksversammlung, zuletzt als stellvertretender SPD-Fraktionsvorsitzender.

CDU überrascht mit eigener Kandidatin – neue Stärke oder Manöver?

Die vielleicht größte Überraschung liefert die CDU. Bislang galt sie als Unterstützerin der bisherigen grünen Bezirksamtsleitung – nun stellt sie mit Christiane Kuhrt eine eigene, fachlich profilierte Kandidatin vor. Die Juristin mit umfassender Verwaltungserfahrung wird als kompetente Alternative präsentiert, die bürgernah und unabhängig agieren könne. Zudem ist auch Kuhrt bereits als Mitglied im Altonaer Planungsausschuss bezirkserfahren. Fraktionschef Sven Hielscher spricht von „einem Angebot an alle Fraktionen“. Doch dieser Vorstoß ist mehr als eine Bewerbung – er ist ein Signal: Die CDU will nicht länger nur mitspielen, sondern mitgestalten.

Ob die CDU damit tatsächlich auf einen Wechsel der politischen Farbe an der Spitze des Bezirksamtes zielt oder ihre Kandidatin in Verhandlungen als Joker einsetzen will, bleibt offen. Denn auch Kuhrt müsste breite Unterstützung gewinnen – vor allem von Fraktionen wie FDP, Volt oder Linke, die sich bislang nicht klar positioniert haben. Realistisch ist auch, dass Kuhrt weniger auf tatsächliche Wahlchancen setzt als vielmehr auf Einfluss bei möglichen Kompromisslösungen.

Verhandlungspoker statt Führungsentscheidung?

Noch ist völlig offen, ob einer der drei Hauptkandidaten die notwendige Mehrheit von 26 Stimmen in der Bezirksversammlung auf sich vereinen kann. Eine echte Alternative – oder doch nur Verhandlungsmasse? Genau hier liegt die politische Brisanz: Wer seine Kandidatur nicht durchsetzen kann, wird sie womöglich in Koalitionsgespräche einbringen – als Teil eines größeren Deals um Einfluss, Posten oder Sachthemen.

Die Gefahr eines politischen Patts ist real. Sollte sich keine Mehrheit finden, droht ein lähmender Stillstand wie jüngst im Bezirk Eimsbüttel. Dass es so weit kommt, wollen alle Beteiligten vermeiden – öffentlich jedenfalls. Hinter den Kulissen aber laufen die Gespräche bereits. Die Wahl im September wird zur Nagelprobe für die politische Kultur in Altona: Gelingt ein Konsens über Parteigrenzen hinweg – oder wird der Posten zur Machtfrage, bei der es am Ende nicht mehr um das Wohl des Bezirks geht?

Klar ist: Altona braucht eine neue Bezirksamtsleitung. Je früher, desto besser. CDU-Fraktionsvorsitzender Sven Hielscher machte bereits Druck, die Wahl bereits vor der Sommerpause stattfinden zu lassen. Daraus wird wohl nichts: Denn zum einen fehlt ein entsprechender Antrag auf der Tagesordnung des Hauptausschusses, zum anderen will die Grüne Fraktion zunächst ein öffentliches Hearing der Kandidatinnen und Kandidaten abhalten. Ob das die Entscheidung der Fraktionen beeinflusst, bleibt dahingestellt. Immerhin hatten etliche Bezirkspolitiker aus unterschiedlichen Fraktionen dieses Verfahren noch vor wenigen Wochen befürwortet.

Je früher die Entscheidung fällt, desto schneller kann in der Bezirkspolitik wieder Ruhe einkehren und sachlich gearbeitet werden. In Anbetracht der bevorstehenden Aufgaben, vor allem der personellen Ausstattung des Bezirksamtes und der zahlreich anstehenden Verkehrsprojekte in Altona wäre ein langwieriges politisches Hickhack hinderlich.

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