Kürzungen – hat Jugendhilfe keine Lobby?
Bezirk Altona (16. Januar 2025, PM) · Die Offene Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) in Altona kämpft mit drastischem Ressourcenmangel und Kürzungen. Eigentlich hatte das Jugendamt Altona 2024 versprochen, es werde keine Kürzungen geben und die Tarifkostensteigerungen würden in den Rahmenzuweisungen berücksichtigt. Erschrocken waren die Träger, als sie dann Ende Dezember ihre Zuwendungsbescheide bekamen. Zwar gab es eine Erhöhung der Zuwendungen um durchschnittlich 7 %, gleichzeitig jedoch Kürzungen bei den Honorar- und Sachleistungen. Die Erhöhung wird von den gestiegenen Personalkosten (sie liegen faktisch über 7 %), Inflation und gestiegenen Energiekosten aber mehr als aufgezehrt. Unterm Strich bleibt den Einrichtungen für die pädagogische Arbeit weniger als vorher, teilweise fehlen Mittel in Höhe von 50 Prozent.
„Diese Situation ist für die Einrichtungen der OKJA katastrophal. Schon seit Jahren sind sie strukturell unterfinanziert. Mit der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist offenbar kein Blumentopf zu gewinnen. Die Jugendhilfe hat keine Lobby“, stellt Yavuz Fersoglu fest, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion DIE LINKE: "Die OKJA bietet niedrigschwellige Arbeit für Kinder und Jugendliche, vor allem in benachteiligten Stadtteilen, und das weitestgehend kostenlos. Dass das Amt über die Personalkostensteigerung erstaunt ist, hilft niemandem weiter. Die Sozialbehörde MUSS hier in die Pflicht genommen werden! Es ist höchste Zeit, dass die Stimme der Jugendhilfe gehört wird! Wir fordern eine sofortige Überprüfung der Mittelvergabe und eine nachhaltige Finanzierung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit, um die wertvolle Arbeit für unsere Kinder und Jugendlichen zu sichern.“