Erobern Blankeneser das Markthäuschen?
Initiative des Bürgervereins präsentiert Konzept für kulturellen Treffpunkt im Probebrieb ab 30. November
Blankenese (31. Oktober 2024, Markus Krohn) · Eine Initiative unter Federführung des Blankeneser Bürger-Verein e.V. will in dem derzeit verlassenen Blankeneser Markthäuschen einen Ort für Begegnung, Kultur und Gemeinschaft schaffen. Die Idee dazu gibt es schon länger – seit das Café Schmidt & Schmidtchen ausgezogen ist, besteht die Hoffnung, dass das Konzept jetzt umgesetzt werden kann. Noch läuft ein Interessenbekundungsverfahren der Sprinkenhof GmbH. Doch bis eine Entscheidung des städtischen Projektentwicklers gefallen ist, kann das Konzept an Ort und Stelle ausprobiert werden. Eröffnung soll am 30. November sein.
Der Marktgemeinschaftsraum soll von dem zu gründenden Förderverein in Zukunft intensiver betrieben werden und sich zu einem Zentrum zur Förderung der Stadtteilkultur entwickeln. Damit erhielte Blankenese einen lang ersehnten Ort, der das soziale und kulturelle Leben in zentraler Lage bereichert. Der Probebetrieb des Gemeinschaftsraumes beginnt am ersten Adventssonnabend mit einer Eröffnungsveranstaltung und wird über den Dezember bis zur endgültigen Vergabe der Fläche fortgesetzt.
Mit dem Konzept des Bürgervereins kann das Markthaus mehr als nur ein Café werden. „Wir stellen uns hier einen Raum vor, in dem Menschen aller Altersgruppen zusammenkommen“, sagt Ingo Eggers, einer der Initiatoren. Möglich ist der Betrieb eines „Inklusionscafés“ während der Marktzeiten, das zugleich als Treffpunkt für den Austausch und das Miteinander dient. Der Fokus liegt jedoch auf der Kultur. Ein vielfältiges Programm, das von Lesungen über Filmvorführungen bis hin zu hochwertigen Konzerten reicht, wird das Angebot bereichern. Auch kulturelle Bildung für Kinder und Jugendliche, Spielenachmittage, Tanztee für Senioren und Live-Podcasts sind bereits in Planung. Hierfür wird eine Bühne mit moderner Technik einschließlich Leinwand, Tonanlage und Beleuchtung zur Verfügung stehen. In Zusammenarbeit mit dem Marion-Dönhoff-Gymnasium sollen gemeinsam kulturelle Projekte realisiert und die jüngere Generation aktiv eingebunden werden.
Neben kulturellen Veranstaltungen soll das Markthaus auch als Anlaufstelle für die Marktleute und Besucher des Wochenmarktes dienen. Die WC-Anlage soll dann ebenfalls für die Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Von Blankenesern für Blankeneser
Der Betrieb im Markthaus soll durch das ehrenamtliche Engagement von Bürgerinnen und Bürgern vor Ort getragen werden. Ziel ist es, eine Plattform für nachbarschaftliche Vereine, Organisationen und Schulen zu bieten. Die Einbindung örtlicher Unternehmen soll die Verbundenheit verstärken.
Die Finanzierung des Projekts soll durch den Verkauf von Getränken, Eintrittsgeldern, Spenden und die Unterstützung des Bürgervereins gesichert werden. Auch örtliche Vereine, Organisationen und Privatpersonen können die Räume nutzen, so wie es schon in der Planungsphase vorgesehen war. Das Team um Ingo Eggers, der freiberuflich als Projektberater für Versammlungsstätten arbeitet und als ehemaliger International Director für den Neubau, den Umbau und Renovierung der Stage-Theater zuständig war, besteht jedenfalls aus erfahrenen Leuten, die wissen, wie ein Projekt erfolgreich umgesetzt werden kann. Für Blankenese wäre es ein Traum, wenn die Sprinkenhof GmbH das Projekt unterstützt und der Stadtteil endlich den seit einer gefühlten Ewigkeit sozialen und kulturellen Treffpunkt erhält.