Blankenese/Altona (15. April 2017, Markus Krohn) · Die Osterfeuer am Blankeneser Elbstrand fallen in diesem Jahr wegen der vorliegenden Windprognosen (Westwind 7 bis 8/ Sturmböen 9) aus. Das entschieden heute Morgen Feuerwehr und Bezirksamt. Zum ersten Mal fällt damit eine Hamburger Tradition buchstäblich ins Wasser. Ob es nach dieser Entscheidung überhaupt wieder zu Osterfeuern am Elbstrand kommen wird ist fraglich. Schon die im Vorfeld stattgefundenen Gespräche zwischen Verantwortlichen auf Seiten der Stadt und den "Luntenführern" der Osterfeuer machte deutlich, dass die Motivation der aktiven Feuerbauer sinkt. Nach der Absage 2017 dürfte ein Neuanfang 2018 noch schwerer fallen.
Freuen dürften sich etliche Anwohner am Strand, die in diesem Jahr Ostern sicher entspannter feiern werden – ohne Touristen, die in ihre Vorgärten urinieren oder Bierdosen und Flaschen vor der Tür auflesen zu müssen.
Die Dorfstadt-Redaktion wünscht allen Lesern trotz Unwettervorhersage und möglicherweise Osterfeuer-Frust frohe Ostern!
So schön wird Blankenese!
Um die Nachbarn nicht allzu sehr zu stören, verspricht die Deutsche Bahn, die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten. Mit der endgültigen Fertigstellung wird im September gerechnet.
Junge Union neu aufgestellt
Experiment: Schule wie vor 125 Jahren
Elbvororte (3. Februar 2017, Wolf Achim Wiegand) · Einmal Untertan sein. Dem Kaiser huldigen, dem Lehrer gehorchen, jederzeit manierlich sein. Wie sich das so anfühlt, das konnten vorige Woche Schüler und Lehrer des Gymnasiums Blankenese am eigenen Leibe erspüren. Denn für einen Tag ging es bei einer Unterrichtssimulation zurück in die Vergangenheit, in jene Zeit vor 125 Jahren, als die Schule gegründet wurde. „Ich war erstaunt, wie schnell man den Drill verinnerlicht“, berichtet Jörn (17). Und Andrea (16) ergänzt: „Frauen waren zu Kaisers Zeiten irgendwie nur dafür da, mit 34 Jahren möglichst sieben Kinder zu haben.“ „Sogar die Fingernägel wurden bei Unterrichtsbeginn kontrolliert“, erzählt Lorenz (17), der eigens einen alten Anzug des Großvaters angezogen und sich mit Lederranzen auf den Schulweg gemacht hatte, so, wie es Schulleiterin Ingrid Herzberg in einem Rundschreiben für diesen einen Tag erbeten hatte: „Wir wollen uns so gut es geht verkleiden.“