Waldhotel Iserbrook bald Geschichte?
Der Planungsausschuss der Bezirksversammlung Altona hat am Mittwoch mit großer Mehrheit gegen die SPD für ein Bebauungsplanverfahren der Ecke ohne Bestandsschutz für das marode Gebäude gestimmt. Dieser Beschluss kam zustande, nachdem die Eigentümer am 18. Dezember in der Sprechersitzung des Stadtplanungsausschuss ihre Position vorgestellt hatten. Die vom Bezirksamt daraus erstellte Beschlussvorlage wurde dann im Stadtplanungsausschuss am 15. Januar kontrovers diskutiert. Auf Wunsch der SPD wurde die Abstimmung vertagt und fand deshalb erst diese Woche statt. Die in Iserbrook lebende Wahlkreisabgeordnete der SPD, Philine Sturzenbecher, bedauert den Beschluss: „Ich bedauere die Entscheidung im Stadtentwicklungsausschuss Altona, den Antrag der SPD-Fraktion abzulehnen und damit das ‚Waldhotel‘ abzureißen, sehr. Zum einen ist das Gebäude für mich als Iserbrookerin wirklich stadtteilprägend und markiert für mich so etwas, wie einen Ortskern, mit dem sich viele Menschen aus Iserbrook identifizieren können. Zum anderen ist für mich klar, dass wir die Magistralenbebauung – auch im Hamburger Westen – zwar dringend brauchen. Weil der Wohnungsbau entlang der großen Ausfallstraßen aber auch eine erhebliche Veränderung des Stadtbilds bedeuten kann, müssen die Anwohnerinnen und Anwohner in die Gestaltung eingebunden werden. Eine umfassende Bürgerbeteiligung hatte das Bezirksamt Altona auch gemacht. Ich selber war bei zwei Terminen im Gemeindehaus der Kirchengemeinde dabei – und habe gesehen, dass sehr viele andere Menschen dem Aufruf gefolgt waren. Die große Mehrheit der Anwesenden sprach sich damals für den Erhalt des „Waldhotels“ aus. Wenn diese Stimmen aus dem Stadtteil ignoriert werden, muss man sich nicht wundern, wenn große Neubauprojekte keine Akzeptanz erfahren und die Menschen das Vertrauen in Beteiligungsverfahren verlieren. Ich hätte mir daher unbedingt ein anderes Votum und mehr Ehrlichkeit bei der Bürgerbeteiligung gewünscht.“
Dies ist in zwei Terminen im Gemeindehaus der Kirchengemeinde Sülldorf-Iserbrook geschehen. Bereits damals wurde der Wunsch etlicher Bürgerinnen und Bürger deutlich, das Waldhotel zu erhalten. Die Bausubstanz lässt dies offenbar nicht zu. "Beteiligungs-"Formate der Stadt sind in der Regeln eher Informationsveranstaltungen, aus denen Anregungen für die weitere Bearbeitung in politischen Gremien oder für die Verwaltung gewonnen werden. Politikerinnen und Politiker sowie Verwaltung behalten sich jedoch vor, Argumente abzuwägen und eigene Entscheidungen zu fällen.