»Ja, ich will« – eine Fotoreise
Die Kunst der Hochzeitsfotografie im Jenisch Haus
Othmarschen (15. April 2024, Markus Krohn) · Hochzeiten sind eines der meist fotografierten gesellschaftlichen Rituale der Welt. Die feierliche Zeremonie mit der Familie und den Liebsten zählen für die meisten Paare zu den schönsten Momenten des Lebens, die zur Erinnerung festgehalten werden wollen. Im klassizistischen Ambiente des Jenisch Hauses, das selbst als Location für elegante Hochzeitsfotos sehr beliebt ist, widmet sich die neue Sonderausstellung „Ja, Ich will!“ der Kunst der internationalen Hochzeitsfotografie.
Der niederländisch-kanadische Fotograf, Regisseur und Kurator Paolo Woods, künstlerischer Leiter des renommierten italienischen Fotofestivals „Cortona On The Move“, hat für die Ausstellung eine besondere Auswahl an fotografischen Hochzeitsimpressionen aus vier Kontinenten zusammengestellt, in der sich die internationale Vielfalt dieses Zeremoniells widerspiegelt. Die Arbeiten in der Ausstellung zeigen individuelle Erinnerungen an den „schönsten Tag“ von Hochzeitspaaren aus Ghana, Indien, Frankreich, Spanien, Italien, Saudi-Arabien, Haiti und den USA, die zugleich ganz unterschiedliche kulturelle Usancen und gesellschaftliche Sehnsüchte reflektieren. Die Fotografien zeigen, dass sich es beim häufig als konventionell belächelten Genre der Hochzeitsfotografie um ein Feld innovativer Techniken und neuer ästhetischer Trends handeln kann.
Unter den präsentierten Fotografinnen und Fotografen sind die Brüder Enoch Boateng und Maxwell Aggrey, die in Ghana längst als lokale Stars gelten. Sam & Ekta sind ein Paar, das ein erfolgreiches Fotostudio im indischen Mumbai betreibt. Thomas Sauvin ist ein französischer Künstler, der das Projekt „Beijing Silvermine” leitet, ein Archiv gefundener Fotografien, die aus weggeworfenen Negativen, die zwischen 1985 und 2005 in China aufgenommen wurden, geborgen wurden. Oreste Pipolo war der Meister der klassischen neapolitanischen Hochzeitsfotografie, die heute von seinen Töchtern Ivana und Miriam weitergeführt wird. Manal Alhumeed ist eine junge Fotografin, die in Riad (Saudi Arabien) lebt und die dortige Hochzeitskultur ästhetisch festgehalten hat. Valerie Baeriswyl ist Hochzeitsfotografin in der Schweiz und in Haiti, Lindsay Ladd fotografiert vor allem homosexuelle und queere Hochzeiten in Philadelphia und Juan de la Cruz Megías Mondéjar ist ein Fotograf, der in den 1980er und 1990er Jahren in Südspanien gearbeitet hat. Massimo Stefanutti hat eine Sammlung von historischen Hochzeitsalben zusammengetragen, aus der erstmals eine Auswahl einiger seiner Favoriten außerhalb Italiens zu sehen ist. Diese werden ergänzt von Hochzeitsalben, die von Hamburgerinnen und Hamburgern zur Ausstellung beigesteuert wurden.
Das Jenisch Haus ist der ehemalige Landsitz des Hamburger Senators Martin Johan Jenisch (1793 – 1857). In den Jahren 1831 bis 1834 nach Entwürfen von Franz Gustav Forsmann und Karl Friedrich Schinkel erbaut, ist das Jenisch Haus ein bedeutendes Denkmal klassizistischer Baukunst.
Da das Jenisch Haus auch für Trauungen oder Hochzeitsfeiern eine beliebte Location in den Elbvororten ist, ist diese Ausstellung ein Muss für alle (angehenden) Eheleute... – die Ausstellung wird ab dem 15. April ein Jahr lang gezeigt.
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