Rissen bringt’s – nicht mehr!
Lieferdienst der Dorfkutsche ohne Erfolg.
Rissen (19. Dezember 2023, Markus Krohn) · Es hätte gut werden sollen – zumindest für den lokalen Handel und unsere Umwelt: „Rissen bringt’s“ heißt ein Projekt von VHH und Bezirksamt Altona, dessen Projektname durchaus doppeldeutig gemeint war: Zum Einen sollte getestet werden, ob ein Lieferdienst durch den öffentlichen Nahverkehr ermöglicht werden kann, zum Anderen wollte der Bezirk mit dem Angebot den örtlichen Einzelhandel stützen und somit erfolgreicher gegenüber dem Onlinehandel machen, so die Hoffnung.
Doch ab nächster Woche heißt es „Rissen bringt’s – nicht mehr“. Offensichtlich wollte das Angebot niemand nutzen. Topf & Deckel-Inhaber Dirk Schroeder bringt es auf den Punkt: „Viele Kunden sind begeistert von der Idee, trauen sich aber nicht, es auszuprobieren“. Auch Stefan Moog bestätigt das geringe Interesse an dem Dienst. „Wahrscheinlich wurde für das Projekt zu wenig geworben“, mutmaßt der Apotheker und Vorsitzender des Interessenverbundes der Händler in Rissen.
Vom den Verkehrsbetrieben Hamburg-Holstein ist ebenfalls zu hören, dass das Projekt gescheitert ist. Seit Projektstart Ende Oktober kam es lediglich zu einer Bestellung und deren Auslieferung. Um in der Vorweihnachtszeit das Projekt noch bekannter zu machen, wurden zusätzliche Werbemaßnahmen installiert. So wurden u.a. an 10 Standorten Rissens großflächige Plakate aufgestellt sowie Hinweise in den Schaufenstern der teilnehmenden Geschäfte angebracht. Daneben wurden die Prozesse optimiert, sodass die Gewerbetreibenden ihre Ware noch einfacher ausliefern lassen können. Ein abschließendes Fazit steht noch aus. Eine Verlängerung ist derzeit nicht geplant. Dabei sollte dieser nachhaltige Service nicht nur den lokalen Zusammenhalt, sondern auch die CO2-Bilanz verbessern.