Science City Hamburg Bahrenfeld: Wettbewerb zu Städtebau und Freiraum für „Quartiere am Volkspark“ entschieden
Karen Pein, Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen: „Der hervorragende Entwurf von Cobe ist ein Durchbruch für die Science City. Er unterstreicht die beeindruckenden städtebaulichen Dimensionen diese einzigartigen Zukunftsprojekts in Hamburgs Westen. Bis in die 2040er Jahre entsteht am Volkspark ein ganz neuer Stadtraum mit optimalen Bedingungen für Wissenschaft und Forschung, Start-ups und innovative Unternehmen. Gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickeln wir ein neues Stück Hamburg mit tausenden neuen bezahlbaren Wohnungen, vielen Freizeitangeboten sowie sozialen Begegnungsräumen. Davon profitiert das direkte Umfeld in Bahrenfeld und Lurup genauso wie die ganze Stadt. Ich freue mich sehr, dass wir nun in die konkrete Umsetzung starten können.“
Katharina Fegebank, Senatorin für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke: „Die Science City Hamburg Bahrenfeld steht für das, was Hamburg stark macht: Offener Austausch, Vernetzung und Raum für innovative Ideen. Mit dem Abschluss des Wettbewerblichen Dialogs für die Quartiere am Volkspark wird dieses europaweit einmalige Zukunftsprojekt ein Stück weit mehr Realität. Forschen, Lehren, Arbeiten und Wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft – so wird Wissenschaft zum Motor für Stadtentwicklung. Am grünen Volkspark wird dieser Kerngedanke der Science City nun mit Leben gefüllt. Ich gratuliere dem Gewinnerteam und freue mich auf die Umsetzung!“
Franz Josef Höing, Oberbaudirektor: „Mehr Stadt in der Stadt – der prämierte Entwurf setzt die Hamburger Stadtentwicklungsstrategie am Volkspark entscheidend um: dicht und dennoch grün, ein vielfältiger Nutzungsmix, ein breites Spektrum unterschiedlichster Wohnungsangebote und ein neuer Standort für die Wissenschaft in Hamburg.“
Dr. Andreas Kleinau, Vorsitzender der Geschäftsführung der Science City Hamburg Bahrenfeld GmbH: „Mit den Quartieren am Volkspark entsteht ein zentraler Teil der zukünftigen Science City Hamburg Bahrenfeld. Sie vereinen Forschung, Lehre und Lernen unter besten Bedingungen mit Wohnen, Arbeiten und Freizeit in einem grünen Quartier der kurzen Wege. Der Entwurf von Cobe setzt unsere Vorstellungen hervorragend um. Auf dieser Grundlage können wir zügig in die Funktionsplanung einsteigen, um schnellstmöglich aus Plänen gebaute Realität werden zu lassen. Das Gesamtbild der Science City Hamburg Bahrenfeld wird dank der Quartiere am Volkspark schärfer und greifbarer. Wer würde in diesem Pionierstadtteil nicht forschen, lernen oder leben wollen?“
Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „In den kommenden Jahren entsteht mit der Science City Hamburg Bahrenfeld ein pulsierender Stadtteil, in dem erstmals Spitzenforschung mit dem Leben in der Stadt verbunden wird. Der Gewinner-Entwurf des Wettbewerblichen Dialogs zu den Quartieren am Volkspark gibt dieser besonderen Idee nun endlich ein Gesicht und zeigt, wie „Science“ und „City“ zusammenkommen. Es handelt sich um ein gut durchdachtes und stimmiges Gesamtkonzept mit grünen Adern, urbanem Geflecht und einem modernen Verkehrskonzept. Überzeugend sind auch die vielfältigen Wohntypologien und unterschiedliche Höhen der einzelnen Gebäude. Als Bezirksamtsleiterin freue ich mich besonders, dass der Erhalt ortsbildprägender Bestandsbauten mitgedacht wird und dass auch die soziale Infrastruktur, die so wichtig ist für ein funktionierendes Quartier, Raum findet. Das gesamte Konzept weckt einmal mehr die Lust an der Umsetzung des neuen Quartiers.“
Karoline Liedtke-Sørensen, Cobe: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir in Bahrenfeld mit unserem Entwurf überzeugen konnten. Für uns bedeutet das vor allem, die bestehenden Qualitäten Bahrenfelds am Volkspark zusammenzubringen und daraus neue Synergien entstehen zu lassen. Denn nur durch ein Zusammenwirken und ein Miteinander statt eines Nebeneinanders kann ein zukunftssicheres Stück Stadt entstehen. Wir setzen auf eine wegweisende Forschungs- und Wissenslandschaft, eine gesunde soziale Mischung und charakteristische Bebauungsstrukturen, die von einem grünen Netzwerk umgeben und durchzogen werden. Dieses Netzwerk verknüpft die bedeutenden Parkanlagen Bahrenfelds und wird zu den grünen, pulsierenden Adern der Science City.“
Die Science City Hamburg Bahrenfeld bringt internationale Spitzenforschung, universitäre Ausbildung und innovative Unternehmen zusammen. Bis in die 2040er Jahre wird das Areal auf insgesamt 125 Hektar rund um den bereits bestehenden Campus für Grundlagenforschung mit Nutzern wie dem Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY), der Universität Hamburg und der Max-Planck-Gesellschaft entwickelt. Neben attraktiven Standorten für Start-ups und Unternehmen wie dem Innovationspark Altona entsteht mit den „Quartieren am Volkspark“ zudem eine neue Nachbarschaft als attraktives Lebensumfeld mit kurzen Wegen. An der Entwicklung der Science City Hamburg Bahrenfeld sind zahlreiche Akteure aus Wissenschaft, Wirtschaft und Verwaltung beteiligt. Die Science City Hamburg Bahrenfeld GmbH, eine Tochtergesellschaft der städtischen HafenCity Hamburg GmbH, ist für die Gesamtkoordination zuständig.
Die rund 55 Hektar umfassenden „Quartiere am Volkspark“ erstrecken sich entlang des Volksparks Altona über das Gelände der Trabrennbahn sowie die östlich daran anschließenden derzeitigen Kleingartenanlagen über den im Bau befindlichen Autobahndeckel A7 bis hin zum Holstenkamp. In Zukunft sind hier vielfältige Wohnangebote in rund 3.800 neu entstehenden Wohnungen mit einem hohen Förderanteil vorgesehen – dazu Freizeit- und Sportmöglichkeiten sowie soziale Einrichtungen, Schulen und ein Universitätscampus. Die Bestandsnutzungen werden überwiegend verlagert. Ein weiterer wichtiger Meilenstein wird der Neubau einer unterirdisch verkehrenden S-Bahn-Linie mit einer zentral im Gebiet gelegenen Station.
Besondere Qualitäten des Entwurfs
Das Planungsteam Cobe konnte das Auswahlgremium durch höchste planerische Qualität, Innovationskraft sowie nachhaltige Konzepte überzeugen. Städtebau und Freiraum bieten ein hohes Maß an Flexibilität, Orientierung und Identität für das gesamte Gebiet. Drei Teilgebiete weisen einen deutlich eigenen Charakter auf und gehören doch sichtbar zusammen.
Im „Campusviertel“ unterstreicht ein System urbaner Plätze und öffentlicher Funktionen den städtischen Charakter. Nahe dem Campus West auf der gegenüberliegenden Seite der Luruper Chaussee sollen weitere Gebäude der Universität Hamburg, darunter ein Hörsaalzentrum, zum Forschen und Lernen angesiedelt werden. Auch einer der beiden Eingänge der neuen unterirdischen S-Bahnstation ist nahe den universitären Einrichtungen geplant. Aber auch gelebt und gearbeitet wird im „Campusviertel“.
Die Grundidee der östlich angrenzenden „neuen Gartenstadt“ sind lineare, offene Wohnblockstrukturen, die grüne Höfe schaffen und so den Nachbarschaftscharakter stärken. Östlich des künftigen Deckels über die A 7 liegt, umgeben von der Landschaftsachse Volkspark, das „Naturquartier“. Hier sieht der Entwurf eine lose, durchmischte Blockstruktur vor, welche die Natur immer wieder in die Zwischenräume eindringen lässt.
Als Hauptelement der Freiraumplanung verbindet ein „grüner Korridor“ die Teilquartiere untereinander, aber auch mit dem namensgebenden Volkspark Altona sowie den weiteren umgebenden Grünanlagen. Der „grüne Korridor“ erfüllt viele Funktionen: zum Beispiel nimmt er Regenwasser auf, ist eine grüne Landschaft und Freizeitort. Zudem integriert er einen Teil der Sportflächen. Dach- und Fassadenbegrünung der Gebäude sind ebenso vorgesehen, um den grünen Charakter der Quartiere am Volkspark zu ergänzen.
Wissenschaft und Lernen ziehen sich als roter Faden durch alle Teilräume. Die geplanten Fachbereiche der Universität Hamburg (z. B. für Chemie) prägen das „Campusviertel“. Die für die Quartiere am Volkspark ebenfalls vorgesehenen Schulen sowie ergänzende Lernorte werden im weiteren Verlauf in das Band integriert.
Das Erschließungskonzept sieht eine weitgehende Befreiung der Nachbarschaft vom motorisierten Verkehr vor. Nahe den Quartierseingängen sind Mobility Hubs vorgesehen. Neben der S-Bahnstation ergänzen Haltestellen das Angebot im ÖPNV. Es gilt das Prinzip: Der nachhaltigste Transportweg ist immer am schnellsten zu erreichen.
Besondere Qualitäten des Verfahrens
Cobe setzte sich in der Endrunde gegen zwei weitere starke europäische Teams durch: Karres en Brands Bv., Hilversum (Niederlande) & ADEPT, Kopenhagen (Dänemark) und Mandaworks AB, Stockholm (Schweden) & LOLA Landscape Architects B.V., Rotterdam (Niederlande).
In der Vorbereitung sowie im Verfahren selbst wurde auf intensive Beteiligung geachtet. So wurde mit der „Stadtteildelegation“ ein innovatives Beteiligungsformat entwickelt: Menschen aus der Nachbarschaft haben den gesamten Wettbewerblichen Dialog begleitet und das Auswahlgremium in ihrer Rolle als Sachverständige beraten.
Nächste Schritte
Der Entwurf von COBE A/S dient als Grundlage für die sich anschließende Funktionsplanung, die in die Bebauungspläne mündet. Erst dann kann das Gebiet in Bauabschnitten von West nach Ost realisiert werden. Der Abschluss der Funktionsplanung ist für Ende 2026 vorgesehen. Erste Bauaktivitäten sind ab 2027/2028 zu erwarten.Dialogveranstaltung mit Präsentation des Siegerentwurfs
19. September 2024, 18 Uhr, Zentrales Fundbüro, Luruper Chaussee 125, 22761 Hamburg, Eintritt frei.
Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge
20. bis 28. September 2024: Infocenter Science City Hamburg Bahrenfeld, Albert-Einstein-Ring 8 - 10, 22761 Hamburg, Eintritt frei, Öffnungszeiten der Ausstellung: siehe www.sciencecity.hamburg.