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Was die Kunst Bargheers so wichtig macht

...und warum es so lange gedauert hat, bis die Werke des Hamburger Sezession-Mitgründers endlich ein Zuhause fanden

Dirk Justus, Vorsitzender der Bargheer-Stiftung und Mitgründer des Bargheer Museums in der aktuellen Ausstellung. Hinter ihm Bilder von Bargheers Künstlerkollegen aus der Bewegung Hamburger Sezession.
Foto: Markus Krohn

Othmarschen (24. Oktober 2024, Markus Krohn) · Das vor sieben Jahren in Othmarschen eröffnete Bargheer Museum hat sich etabliert. Mit der ablaufenden Ausstellung „Paris lässt grüßen“ und zahlreichen Rahmenveranstaltungen erlebte das kleine Privatmuseum im Jenischpark erneut einen rapiden Besucheranstieg. Dazu beigetragen hat die Hamburger Sparkasse, die ihre große Kunstsammlung hierfür geöffnet hat. Die Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden.

Von Anfang an erfreute sich das Museum großer Beliebtheit bei Bargheer-Fans aus dem In- und Ausland. Durch die Kooperation mit dem Jenisch Haus und dem Barlach-Museum im Jenischpark stieg das Interesse noch einmal deutlich. Nicht nur bei Besuchern, sondern auch bei den Fach- und Publikumsmedien. Zum Glück, denn das Museum litt unter den Folgen der Corona-Krise. Inzwischen hat sich das Bargheer-Museum davon erholt.

Dirk Justus, einer der Erben Eduard Bargheers, hat die Gründung des Museums von Anfang an begleitet: Erste Ideen dazu gab es schon zu Lebzeiten Bargheers, der eine große Sammlung seiner eigenen Werke angelegt hatte. Aus diesem Fundus konnten eine Zeit lang repräsentative Ausstellungen gezeigt werden, allerdings an unterschiedlichsten Orten. Mit der Gründung der „Galerie Pro Arte“ sollte ein fester Ort für die Kunst Bargheers in Altona begründet werden. Doch es stellte sich heraus, dass dieser Ort für die Lagerung des Bestandes nicht geeignet war. So ging die Suche von vorne los: Das Sven-Simon-Haus (heute: Puppenmuseum Falkenstein) oder das Goßlerhaus (heute: Hamburger Konservatorium) oder der Katharinenhof in Blankenese (heute: privat) wurden verworfen. Dann ergab sich durch eine Ausschreibung die Möglichkeit, das ehemalige Gartenbauamt des Bezirks im Jenischpark zum Museum umzunutzen. Doch bevor es soweit war, dass die Umbauarbeiten beginnen konnten, vergingen weitere acht Jahre, in denen die beiden Erben Dirk Justus mit Peter Silze und die von ihnen gegründete Eduard Bargheer-Stiftung um den vorgesehenen Standort kämpfen mussten. Zwischendurch sah es so aus, als müssten die Pläne erneut verschoben werden – doch mit dem Verzicht auf den Einbau eines repräsentativen Bargheer-Wandmosaiks aus dem ehemaligen Unileverhaus und den dafür vorgesehenen gläsernen Vorbau gelang die Finanzierung und Sanierung. Heute ist Justus froh, dass die für das Mosaik erforderliche Glasfassade nicht realisiert wurde – auch aus energetischen Erwägungen.

 

Ein Künstlerleben im 20. Jahrhundert.

Das Leben Eduard Bargheers war nicht einfach. 20 Jahre seiner Künstlergeneration waren durch den Nationalsozialismus verloren gegangen. Zu spät geboren, um am Aufbruch der Moderne am Jahrhundertanfang teilzunehmen und nach dem zweiten Weltkrieg zu alt, um die neu aufkommenden Richtungen mitzugestalten, machte Bargheer als Mitglied der Hamburger Sezession jedoch eine erstaunliche Entwicklung durch: Ausgehend vom Impressionismus und Expressionismus entwickelt Bargheer nach seiner Flucht vor den Nazis von der Insel Finkenwerder, auf der er geboren wurde, nach Ischia (Italien) eine stärker abstrahierende Darstellungsweise. Damals, 1948, wurde seine Kunst zunächst missverstanden. Heute ist das Feld aufgebrochen, sodass seine ins Zeichen- und Symbolhafte übersetzen Landschafts- und Figurenbilder, die die Gewebestruktur der visuell wahrgenommenen Wirklichkeit hervortreten lassen, von seinen Sammlern bewundert werden. Bargheer hatte Glück, dass ihn der Bischof von Florenz und seine Nachbarn in Ischia mit offenen Armen empfingen und ihn vor den Nazis schützten. So konnte er nicht nur neue Medien und Techniken ausprobieren, sondern auch mit verschiedenen Materialien experimentieren. Von seinem großen Schaffensdrang und Ideenreichtum profitieren auch heute noch Künstlerinnen und Künstler auf der ganzen Welt.

Ungegenständliche Richtungen („abstrakte Kunst“) setzten sich nach dem Krieg durch als Ausweis von Befreiung, Westausrichtung und vermeintlicher Progressivität. Bargheers Arbeiten wurden damals gelegentlich unzutreffender Weise auch als „abstrakt“ eingestuft. Das ist möglicherweise darauf zurückzuführen, dass damals der fundamentale Unterschied zwischen den Ansätzen „gegenständlich“ und „ungegenständlich“ und zwischen „abstrahierend“ und „abstrakt“ verwischt wurde.

Insbesondere Stipendiaten seiner Stiftung bewundern heute seinen Gestaltungsreichtum. Kunstliebhaber stellen heute zudem die Aktualität seiner Thematiken fest, die von der Sehnsucht nach Weite und Ruhe und von Flucht und Vertreibung handeln. Bargheers Flucht und das Leben in einem anderen Land erweiterten seien Horizont. Er war offen und verstand sich als Europäer, der auch viele jüdische Freunde hatte. Später nutze er seine Freiheit für Reisen in nordafrikanische Länder und zum Pendeln zwischen Blankenese und seiner zweiten Heimat Ischia. Die Sammlung der Bargheer-Stiftung zeigt diese Entwicklung eines Künstlerlebens im 20. Jahrhundert in besonders eindrucksvoller Weise.

Das Bargheer Museum ist ein Programm-Museum, das kuratierte Schwerpunkte setzt. Mindestens zweimal im Jahr wechseln die Ausstellungen, und es werden nicht nur Werke Bargheers, sondern auch solche von ihm nahestehenden Zeitgenossen und gelegentlich auch von Stipendiaten seiner Stiftung zur Förderung junger Künstlern gezeigt.….

Die nächste Vernissage wird am Sonntag, dem 17. November zur neuen Ausstellung mit dem Thema „LIEBESERKLÄRUNG AN EINE INSEL – Bargheer auf Ischia“ stattfinden.

 

www.bargheer-museum.de

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