Zu Lebzeiten blieb Braren weitgehend unbekannt und seine Bilder wurden wenig geschätzt. Noch als 1897 der Nachlass seines Neffen Jürgen Braren verteilt wurde, ist überliefert, dass die Verwandtschaft einem Mikroskop den Vorzug gegenüber drei Gemälden von Oluf Braren gab. Erst im 20. Jahrhundert erfuhr sein Werk eine große Wertschätzung.
Die Grafik aus dem Archiv des Altonaer Museum wies leider seit der Übergabe an das Museum schwere Schäden auf, die nur im Rahmen einer aufwendigen Restaurierung behoben werden können. Dank des Engagements der Föhrer Ferring Stiftung ist diese Restaurierung durch private Spenden u.a. aus der weitläufigen Braren-Familie und durch das Sponsoring des Lions Clubs Föhr möglich geworden.
In den kommenden Wochen widmet sich die erfahrene Papierrestauratorin Gudrun Kühl in ihrer Werkstatt der „Rettung des Mädchens“. Bereits im Vorfeld der Aktivitäten sagte sie: „Die Restaurierung der Gouache wird herausfordernd sein. Das Papier ist durch die natürliche Alterung der Materialien und frühere Restaurierungsmaßnahmen sehr fragil. Es sind viele alte, zum Teil nicht fachgerecht durchgeführte Retuschen und Verklebungen erkennbar, die das Erscheinungsbild stark beeinträchtigen und das Objekt langfristig schädigen. Vermutlich wird der Eingriff auf eine Stabilisierung des derzeitigen Zustands sowie eine zurückhaltende Retusche hinauslaufen. Auf diese Weise lassen sich die unterschiedlichen Materialien langfristig konservieren. Ziel wird es außerdem sein, die Authentizität der Malerei wiederherzustellen und das optische Erscheinungsbild zu verbessern.“
Ein bis zwei Wochen dauert die Restaurierung mit Unterbrechungen. „Die Arbeit erfordert große Konzentration. Das kann niemand acht Stunden am Tag leisten!“, erklärt die Expertin. Das Portrait wird vermutlich zunächst auf der Insel Föhr in einer Ausstellung gezeigt, zu der die vielen Förderer eingeladen werden.
www.altonaer-museum.de
Rettung eines Mädchens
Elbvororte (30. Januar 2021, Markus Krohn) · Die historischen Museen in Hamburg sind zwar wie alle anderen Kultureinrichtungen pandemiebedingt noch für die Öffentlichkeit geschlossen, aber die Arbeiten sind in vielen Bereichen in vollem Gange. Ob bei der Vorbereitung kommender Ausstellungen, bei der Planung zukünftiger Veranstaltungen – oder im Bereich der Restaurierung. Das Altonaer Museum hat beispielsweise „Das Bildnis eines Mädchens“ des Föhrer Malers Oluf Braren (1787-1839) der erfahrenen Osdorfer Papier-Restauratorin Gudrun Kühl übergeben, um es aufarbeiten und konservieren zu lassen. Braren gilt heute als der vielleicht ursprünglichste unter den nordfriesischen Malern.
Sein Bild zeigt das Mädchen Ernestine Tischbein, die Tochter des Goethe-Freundes Johann H. W. Tischbein (1751-1829), der u.a. auch als Galerist und Hofmaler des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) in Eutin tätig war. Brarens Bild der Tischbein-Tochter im Format 47 x 37cm wurde zusammen mit weiteren Werken des Künstlers, darunter ein 94-seitiges Skizzenbuch mit Tierillustrationen, dem Altonaer Museum im Jahr 1998 als Schenkung überlassen.
Sein Bild zeigt das Mädchen Ernestine Tischbein, die Tochter des Goethe-Freundes Johann H. W. Tischbein (1751-1829), der u.a. auch als Galerist und Hofmaler des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg (1755-1829) in Eutin tätig war. Brarens Bild der Tischbein-Tochter im Format 47 x 37cm wurde zusammen mit weiteren Werken des Künstlers, darunter ein 94-seitiges Skizzenbuch mit Tierillustrationen, dem Altonaer Museum im Jahr 1998 als Schenkung überlassen.
Immobilienbewertung