Das Geheimnis im Keller des Landhaus Godeffroy

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Bis auf Joachim Pauly waren dieGründungsmitglieder, Peter Meetz, Rolf Zuckowski und Michael Rick (rechts) bei der Aufnahme für die aktuelle, bisher unveröffentlichten Aufnahmen nicht dabei. Dafür Thomas Kukuck, der die Platte nicht nur aufgenommen hat, sondern auch das Schlagzeug spielte sowie Karl Heinz Pop und Hans Hermann Jäger. Bis auf Joachim Pauly waren dieGründungsmitglieder, Peter Meetz, Rolf Zuckowski und Michael Rick (rechts) bei der Aufnahme für die aktuelle, bisher unveröffentlichten Aufnahmen nicht dabei. Dafür Thomas Kukuck, der die Platte nicht nur aufgenommen hat, sondern auch das Schlagzeug spielte sowie Karl Heinz Pop und Hans Hermann Jäger. Foto: PR/privat

Nienstedten (19. Oktober 2023, Markus Krohn/Gregor Kessler) · Das Hirschparkhaus beheimatet derzeit die Lola Rogge Ballettschule, die zahlreichen Kindern und Jugendlichen klassischen Tanz zeigt. Zuvor wurde das Landhaus J.C. Godeffroy etwa 100 Jahre lang von drei Generationen Johan Cesar Godeffroy und deren Familien in den Sommermonaten bewohnt. Ab 1880 war es Rückzugsort für Cesar Godeffroy, der am 9. Februar 1885 hier verstarb. Erbaut wurde das klassizistische Landhaus an der Elbchaussee vom dänischen Architekten Christian Frederik Hansen, dessen Handschrift überall im Hamburger Westen zu sehen ist. Gemeinsam mit dem Hirschpark gehört das Haus der Stadt Hamburg.

Was im Keller hinter der historisch weißen Fassade Ende der 1960er Jahre geschah, ist jetzt von dem Blankeneser Erzieher Steven Spyrou entdeckt worden.

Der Hobby-DJ ist Liebhabern von Beatles und Rolling Stones ein Begriff, denn er legt auf zahlreichen Partys in den Elbvororten auf. Ihm ist es zu verdanken, dass ein ganz besonderer musikalischer Schatz gehoben wurde: Zwei von der damaligen Schülerband „The BeAthovens“ im Keller des Hirschparkhauses aufgenommene und bislang unveröffentlichte Stücke wurden von Spyrou auf Vinyl verewigt. Zur Release-Party am kommenden Sonnabend von 16–18 Uhr im Hirschparkhaus (Elbchaussee 499) sind alle Freunde der 1960er-Beats eingeladen!

Die BeAthovens sind eine Institution im Hamburger Westen. Ihr steiler Aufstieg begann mit dem Gewinn eines Beat-Battles des Hamburger Abendblattes. Das war 1966. Die Platzierung qualifizierte das Quartett für Plattenaufnahmen und das Vorprogramm beim Beach Boys Auftritt Ende Oktober in der Ernst Merck-Halle (Heutiges Messegelände). Im Sommer hatten die Beatles dort mit zwei Auftritten den jungen Teil der Stadt zum Kreischen gebracht, im Vorjahr die Rolling Stones.

Dieter Schelhorn, ein junger Pastor, der in seinem Gemeindehaus in Osdorf tagsüber mit seinen Senioren Tee trank, ließ diese vier Jungs abends im Keller proben. Der jüngste von ihnen, Schlagzeuger Peter Meetz, ging damals gerade in die zehnte Klasse der Blankeneser Mittelschule. Die beiden Gitarristen und Sänger Joachim Pauly und Rolf Zuckowski sind zusammen mit Bassist Michael Rick Oberprimaer an der Albrecht-Thaer-Oberschule (Stellingen), allesamt im wirtschaftswissenschaftlichen Zweig und so angetan von ihrer Schule, dass sie ihr im Bandnamen und dem herausragenden A-th-o ein Denkmal setzen.

Schelhorn lässt die Band gratis proben, unter der Auflage, dass sie einmal im Monat für die Osdorfer Jugend in St. Simeon spielt. Monat für Monat zieht der beAthovens-Club im Gemeindehaus am Rugenbarg Jugendliche weit über Osdorf hinaus an. „Die Stimmung war famos. Die Mädchen waren so aufgedreht, wie wir sie ohne Gitarre in der Hand nie erlebt haben. Das war sehr… inspirierend“ erinnert sich noch Jahrzehnte später Gitarrist Zuckowski.

Musikalisch zeigen sich die vier ambitioniert: Sie verstehen schnell, dass man nur mit eigenen Stücken ernstgenommen wird. Sollten doch die anderen die Hits der Briten covern, die beAthovens schreiben lieber komplexe, manchmal etwas wackelige Popsongs. Deren Toytown-Sound, etwa in Blow-Up Machine“, der Single-Auskopplung ihres 1967 erschienenen Albums ist unverkennbar britisch beeinflusst, aber eben doch ihr eigener. „Happy to Be Happy“ heißt ihre LP, und mit einem gut gefüllten Konzertkalender und TV-Auftritten in populären Formaten wie der „Aktuellen Schaubude“, oder „Drehscheibe“ wird der Titel zum Band-Motto.

Die Harmonie hält jedoch nur für ein paar Monate. Unterschiedliche Charaktere lassen Risse entsehen. Während Rick, Zuckowski und Meets zufrieden sind mit dem introvertierten, feingliedrigen Sound der Band, findet Joachim Pauly Gefallen an der härteren Gangart von Gitarristen wie Clapton oder Hendrix. Das gut gekämmte Beat-Image scheint ihm inzwischen zu brav. Als versierter Gitarrist mit impulsivem Charakter fordert er mehr Raum und nimmt ihn sich zunehmend selbst. Das dehnt das freundschaftliche Band der beAthovens. Bis es Weihnachten 1967 bei einem Auftritt im Star-Club reißt. Beide Seiten finden nicht mehr zusammen. Es wird hässlich. Anwälte übernehmen. Ein Namensstreit entbrannte, den Pauly gewann. Die unterlegenen drei machen weiter als Harmony in Company. Eine letzte Spitze gegen Paulys individualistischen Ansatz.

Auch Joe Pauly macht weiter, rekrutiert eine neue Band, zu der ab 1969 Thomas Kukuck als Schlagzeuger stößt. Kukuck ist kein Unbekannter. Ab 1964 ist auch er als Drummer der Jets, später Four Jets Teil der West-Hamburger Beat-Szene. In der tummelten sich Bands wie die Four Founders, PiGups oder Burning Daylight. Vom Segelclub Blankenese bis zu „Tina Lou“ in Lurup spielen allesamt in ähnlichen Lokalitäten. Warum auch immer The Four Jets im Herbst 1966 beschließen, sich den unglücklichen Namen Kukuck’s Klan zu geben, ihren lukrativen Buchungen auf Schulfesten, Riverboat-Partys und Clubfesten steht er nicht im Wege. Doch die im Sommer eingespielten Aufnahmen erschienen nie auf Platte – im Februar des Folgejahrs löste sich der Klan auf.

Für Kukuck ist es nicht das Ende, sondern eher der Anfang einer langen und fruchtbaren Musikkarriere. Er heuert als Ton-Assistent in einem kleinen Blankeneser Tonstudio am Hirschpark an. Das private Studio gehört Professor Erich Thienhaus, Mitbegründer der Archiv-Serie der Deutschen Grammophon und dient damals hauptsächlich zur Aufnahme von klassischer und E-Musik. Nachdem Kukuck sich dort in die Finessen des Mischpults und der Raumakustik eingearbeitet hat, schleust er die neue Besetzung der beAthovens an ein paar freien Wochenenden 1969 ein. Neben Pauly an Gitarre und Gesang und Kukuck am Schlagzeug besteht die Band damals aus Karl-Heinz Pop am Bass und Hans-Hermann Jäger am Keyboard. Im Studio haben die vier Zugriff auf ein Arsenal klassischer Instrumente und moderner Effekte, die der angehende Toningenieur und Produzent Kukuck auf seine eigene 8-Spur-Bandmaschine bannt. Zu den halben Dutzend Songs gehört natürlich auch Havana, damals der populärste Song bei beAthovens Konzerten. In Thienhaus‘ Studio veredeln sie den druckvollen, psychedelischen Song mit Flanger- und Phazing-Effekten, verpassen der Gitarre ein WahWah und lassen so ein Spät-Sechziger-Kleinod entstehen. „Dream With Me Baby“, nimmt die britischen Einflüsse der frühen beAthovens auf und verdichtet sie zu einem eingängigen Sixties-Song.

Bereits 2022 veröffentlichte Rolf Zuckowski aus Anlass seines 75. Geburtstages eine Singleauskopplung aus dem ehemaligen the beAthovens-Album "Happy To Be Happy“. In diesen Tagen kommen zwei weitere Raritäten auf Vinyl auf den Markt. Die limitierte Auflage von nur 100 Stück wird schnell vergriffen sein. Wer unbedingt ein Exemplar in Händen halten möchte, kann sich an Steven Spyrou wenden oder am Sonnabend Abend vor Ort bei der Release-Party erwerben:

Release-Party im Hirschparkhaus
Sbd., 21. Oktober 2023, 16–18 Uhr
Eintritt frei

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