Ankern an der Elbchaussee

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Uwe Koopmann auf seinem „Jan“, ein ehemaliges Festmacherboot, noch so richtig aus Holz! Uwe Koopmann auf seinem „Jan“, ein ehemaliges Festmacherboot, noch so richtig aus Holz! Foto: Martin Beckmann

Nienstedten (10.12.2015, Martin Beckmann) · Hier begegnet man ihnen, diesen meist wortkargen Einheimischen, von denen man sofort den Eindruck gewinnt, sie seien irgendwie schon immer dabei gewesen. Einige von ihnen trifft man an ihren Booten an den Stegen im kleinen Hafenbecken direkt neben dem Elbwanderweg, in aller Seemann-Gelassenheit und auskunftsbereit, wenn es um die Geschichte ihrer meist aus Holz gebauten Schiffe geht. Aus der Pfeife im Mundwinkel wird dann bedächtig ab und zu ein Zug genommen.

Hier liegen auch die Wurzeln des SCU, dessen Segler hier einst anlegten auf der Suche nach Schutz vor dem Schwell der in den Hamburger Hafen einlaufenden Frachter. Diese Anfänge der Geschichte des Teufelsbrücker Hafens liegen gut hundert Jahre zurück. Hafenmeister Uwe Koopmann, selbst schon „gute Siebzig“ und über Jahrzehnte Hafenmeister, kümmert sich mittlerweile seit knapp zwanzig Jahren um die Belange der Segler, Skipper und deren Jollen. Dabei ist er selbst zur Legende geworden, weiß unglaublich viel über die Geschichte des Hafens und seiner Umgebung zu berichten:

Schon wenige Jahre nach der Gründung „seines“ SCU am 30. Oktober 1929 durch Walter Anthes, Gustav Ettler und Ernst Wenthien in der damaligen Seglerbörse von Ernie Schulz, wurde Robert Krümmel 1933 vom Hafenamt Altona die Genehmigung für eine Bootslagerung und -vermietung erteilt. Diese Genehmigung bezog sich auch auf das Sammeln von angeschwemmtem Holz, das vom ablaufenden Wasser am Ufer zurückgelassen wurde. Die Verbundenheit zum Teufelsbrücker Hafen ist bis heute für den SCU und Uwe Koopmann ungebrochen, denn fast alle Mtglieder haben hier den ersten Kontakt zur Segelei gefunden, in einem „Dinghi“ oder in der heute kaum noch gebauten „Piraten“-Klasse. Manche auch auf einem „Korsar“. Ehemalige schauen auf einen Klönschnack vorbei und zum gemeinsamen Schwelgen in Erinnerungen.

„Onkel Roberts Hafen“, so ist von einem Vollbart zu hören, kaufte im Jahr 1936 die „Quarta“ (die 1857 für den Norddeutschen Lloyd als „Schleppkahn Nr. 16“ aufgelegt wurde). Das Schiff, bekam einen neuen Namen „Vater Jahn“, wurde von dem gelernten Tischler umgebaut und diente vielen Nienstedtener und Flottbeker Paddlern als „Schuppen“ für ihre Sportboote. Auch die Fahrräder der Werftarbeiter wurden darin gegen geringe Gebühr abgestellt, bevor sie zu ihrem Arbeitsplatz in Finkenwerder übersetzen.

„So richtig los“ ging es im Hafen erst nach dem Krieg. Das Anlaufen von Lastkähnen war weitgehend zum Erliegen gekommen, und so konnte Onkel Robert das Wassernutzungsrecht erweitern. Die Schlengelanlage wurde ständig ausgebaut. Als Uwe Koopmann 1951 eingeschult wurde, begann sein Leben mit und auf dem Wasser. Es entstand zu der Zeit auch die ersten Kajüte mit kleiner Bewirtung im Hafen. Damals verbrachte er seine Freizeit komplett im Hafen, lauschte mit vor Aufregung geröteten Ohren den Döntjes der landgängigen Seebären und Regattaseglern. Piraten wurden getauft, das war immer ein Ereignis! Besonders wenn es Eigenbauten waren, die unter stolzer Begutachtung ihrer Erbauer zu Wasser gelassen wurden. Offensichtlich handelte es sich bei den Ausführenden ja um die wahren Erfinder der Seefahrt, wollte man alle Geschichten glauben ...

1962 pachtete der spätere SCUler Jochen Häwecker den Hafen, betrieb während der nächsten Jahre eine Bootswerkstatt und verwaltete den Hafen, bis 1970, Jahre später, Siegfried Gründl die Hafenanlage mitsamt Kajüte übernahm. Aus der Bootsvermietung machte er einen richtigen Yachthafen, der bis heute immer etwas Besonderes geblieben ist – wegen seiner einzigartigen Lage – aber auch wegen der etwas anderen Sichtweisen des „großen Ganzen“ von Seiten der dort anzutreffenden Bootsführer. Mehrfach richtete der „Blanke Hans“ erheblichen Schaden an, immer wieder wurde mithilfe Freiwilliger alles wieder hergerichtet. Selbst nach den schweren Sturmfluten von 1962 und 1976. Anfang der Achtziger wurde die Kajüte abgerissen und eine von Grund auf neue erbaut. Natürlich auf Schwimmkörpern, um der Tide gerecht zu werden.

Wenn größere Schiffe Teufelsbrück passieren und deren Wellen in den Hafen schwappen, überlegen die Gäste schon mal, ob denn das eine oder andere Bier zuviel sie schwanken lässt, oder ob sie einfach nicht seefest sind. Einige wenige der Eigner sind dem Hafen unerschütterlich treu geblieben. 1989 wurden „100 Jahre Hafen Teufelsbrück“ gefeiert. Als der maritime Zufluchtsort vor über 125 Jahren entstand, ging alles noch mit Muskelkraft, Schaufel, Karre und in Gummistiefeln. Manchmal ist es wieder so, wenn Sturmfluten am Bestand zupfen. Aber dann sind die Verantwortlichen und Helfer schnell bei der Hand. Ist doch Ehrensache. Dann ziehen alle wieder an einem Strang! Wer es genauer wissen möchte, schaut unter www.scu-elbe.de oder er fragt Uwe Koopmann, wenn man ihn antrifft ... und wenn man sich die Zeit dafür nehmen möchte...

Letzte Änderung am Donnerstag, 10 Dezember 2015 10:39

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