Bei der Frühebbe entdeckt er die Pipeline, wenige Meter neben der DLRG-Station. Weit aufgerissen, innen versandet, fließt etwas Wasser durch das Metall-Objekt. Es plätschert Richtung Elbe. Etwa einen halben Meter misst der Durchmesser. Scharfe Kanten lassen erahnen, dass hier auch etwas abgerissen wurde. Erste Idee: Wandalen, übermütig darauf springende Kinder, faul drauf tretende Spaziergänger oder Radler haben das rostende Metallstück beschädigt.
Ein Warn-Schild erleichtert etwas: Hunde sollten angeleint sein. Also kann man sie drumherum führen. Dauergäste wissen auch, dass sie an den gekennzeichneten Hundestrand „Gassi“ gehen sollten. Kinder müssen hier beaufsichtigt werden – die Strömungen und Wellen der nahen Elbe könnten sie unter Wasser saugen. Also: Scheinbar bestehen keine Gefahren für diese beiden Besuchergruppen. Wenn Frauchen, Herrchen oder Eltern auf sie aufpassen. Schön ist der Anblick trotzdem auch für aufmerksame Besucher des Strandabschnittes nicht. Und: was macht ein Abflussrohr im oder am Naturschutz-Gebiet? Fließen hier ungefilterte Abwässer, die in den immer sauberen Strom gelangen?
Martin Boneß, Pressesprecher der Hamburg Port Authority (HPA): „Das Rohr dient der Oberflächenentwässerung und fällt nicht in den Zuständigkeitsbereich der HPA.“ Damit schiebt der HPA-Vertreter das Problem der Bezirksverwaltung zu, auch wenn der HPA das Ufer „gehört“. Für das Bezirksamt kontert Bezirkssprecherin Kerstin Godenschwege: „Nach unserem Kenntnisstand wird über das Rohr das Hangwasser und Straßenwasser abgeleitet. Das Rohr befindet sich auf dem Grundeigentum der HPA. Zuständig für Reparatur und Sicherheit ist somit auch HPA. Dem Bezirksamt ist natürlich auch daran gelegen, dass die Entwässerung weiter funktioniert, deswegen gibt es hierzu bereits Gespräche mit der HPA. Zu klären ist, wie eine möglicherweise alternative Ableitung des Wassers geschaffen werden kann.“
Wie gewohnt behält die Dorf StadtZeitung das Projekt für seine Leser im Auge...
Wittenbergen aufge-Rissen
Rissen, (17.05.2014, Marcus Schmidt) · Letzten Mittwoch, kurz vor Sechs am Morgen. Es nieselt. Es ist grau und die Sonne nur zu erahnen. Der Reporter hat am Vorabend einen Tipp aus der Redaktion bekommen: Am Wittenbergener Strand soll ein Rohr kaputt sein. Kinder und Hunde könnten sich dort verletzen oder verfangen.
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