Die »Multikulti-Truppe«

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Joachim Lidsba in einem Seminar an der Führungsakademie der Bundeswehr Joachim Lidsba in einem Seminar an der Führungsakademie der Bundeswehr Foto: Junge/FüAk

Elbvororte (17.09.2015, Wolf Achim Wiegand) · Kein anderer Ort ist in den Elbvororten so „multikulti“, wie die Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw). Die höchste Ausbildungsstätte für deutsche Stabsoffiziere bildet derzeit Soldaten aus rund 60 Ländern aus. Ob Montenegro, Mongolei oder Mexiko – es gibt kaum ein Land, das nicht schon einmal an einem Kursus oder Seminar teilgenommen hätte.

Generalmajor Achim Lidsba ist Leiter der FüAkBw. Der 60jährige Kommandeur war unter anderem Berater der Bundesregierung für bewaffnete Einsätze. Eine ruhige Kugel schiebt der dreifache Vater (ein Sohn ist erfolgreicher Rockmusiker) als Akademieleiter allerdings nicht: angespannte Zeiten wie die jetzigen erfordern ständige Anpassungen der Lehrinhalte. Die DorfStadt-Zeitung sprach mit Lidsba:

Herr Lidsba, man hat das Gefühl, dass die vielen Konflikte rund um Europa immer bedrohlicher werden. Was bedeutet das für die Ausbildung militärischer Führungskräfte?
Richtig ist, dass wir eine ganze Kette von Problemgebieten sehen. Das geht von Nord-Norwegen über die Ukraine und die Region Türkei/Syrien/Irak bis zum Horn von Afrika. Dazu kommen noch Gegenden wie Libyen oder Mali. Und alles ist miteinander verflochten…

und ist schon einzeln kaum lösbar. Können Sie alles in den Lehrplänen berücksichtigen?
Nun, kein Seminar und kein Coaching ist wie das andere. Wir sind permanent am Schrauben, weil wir alle Konflikte analysieren und auswerten. Insofern ist jeder Vortrag und jede Übung bei uns brandaktuell. Keine Ausbildung läuft so ab wie beim vorigen Mal, und jeder Auslandseinsatz bringt neue Erkenntnisse.

Was muss ein Offizier am Ende können, wenn er die FüAkBw verlässt?
Er muss mit Überraschendem, mit Unerwartetem umgehen können. Dafür bieten wir eine Art „Werkzeugkasten“ mit etwa 170 Methoden, aus dem sich der Offizier bei Bedarf bedienen kann. Aber es geht auch um Schärfung von Führungsqualitäten, etwa durch Coaching, so, wie es ein Wirtschaftsunternehmen auch täte. Zugespitzt: unsere Offiziere können einen Opernball genauso organisieren wie eine Truppe im Gefecht.

Eine neue Dimension haben die Konflikte durch Fluchtbewegungen erreicht, die Schutzsuchende nach Deutschland strömen lassen. Was heißt das für die FüAkBw?
Die Versorgung und Aufnahme von Flüchtlingen ist nicht erste Aufgabe der Bundeswehr. Das machen humanitäre Organisationen, etwa die UNO. Doch lässt es uns als FüAkBw nicht kalt, wenn verzweifelte Menschen nach Deutschland kommen…

…und deshalb haben Sie Ihre Kaserne geöffnet?
Ja, genau. Wir haben ein Stück Gelände am Blomkamp an die Stadt abgegeben. Anfang September hat der Bau von Flüchtlingsunterkünften begonnen. Wir freuen uns darauf, gegen Jahresende rund 150 neue Nachbarn begrüßen zu können.

Der Umgang mit anderen Kulturen ist angesichts der Auslandseinsätze für die Bundeswehr nichts Neues – können Sie Soldaten vom anderen Ende der Welt auch Einblicke in unsere Kultur mitgeben?
Auf jeden Fall! Bei uns lernen Offiziere aus aller Welt gemeinsam. Und es ist Tradition, dass jeder ausländische Soldat außerhalb des Kasernengeländes von zivilen Paten ehrenamtlich betreut wird. Dafür kann sich jeder melden…

…und was macht man mit einem Offizier von anderswo?
O, das kann spannend sein. Der Gast kommt mal zu Ihnen nach Hause oder Sie begleiten ihn in Konzerte oder ins Theater. Auch Hilfe bei Verwaltungsdingen ist willkommen. Das ist für beide Seiten enorm nutzbringend und bei uns seit 1962 ein Teil gelebter Völkerverständigung.

Abschlussfrage: Momentan scheint die Welt aus den Fugen zu geraten. Deshalb provokant gefragt - ist die „Schönwetterperiode“ für die Bundeswehr vorbei?
Tatsache ist, dass wir bei jedem „Wetter“ vor der Aufgabe stehen, international Krisen zu verhindern oder zu schlichten. Der Faktor Landes- und Bündnisverteidigung tritt nun wieder mehr in den Vordergrund. Das muss geübt werden. Es gibt Manöver der NATO und wir helfen bei Flugzeugpatrouillen etwa im Baltikum. Militärische Führung und internationale Sicherheit hängen eng zusammen. Deshalb haben wir mit der Bundeswehr-Uni in Hamburg einen Masterstudiengang zu diesem Thema eingerichtet. Sicherheit kann nur in einem ressortübergreifenden, vernetzten Ansatz gelingen.

www.fueakbw.de

Gelesen 3562 mal Letzte Änderung am Donnerstag, 17 September 2015 15:13

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